Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Dienstag, Mai 29, 2007

Ich hasse diese Dinger

Schreck in der Nachtstunde. Schon fast zu Hause angekommen durchwühle ich meine Jackentaschen. Haustürschlüssel, Autoschlüssel, gerade gekaufte Zigaretten und das Päckchen Streichhölzer, welches ich eben im Seitenfach des Wagens gefunden habe. Dabei war ich mir sicher ein Feuerzeug eingesteckt zu haben. Die silberne 38er, dessen Flamme nicht aus der Mündung schießt. Trotz meiner pazifistischen Weltanschauung trage ich sie manchmal bei mir. Das Handy!? Es ist nicht da, ich habe es verloren! Sofort fängt mein Kurzzeitgedächtnis an zu arbeiten. In der Annahme ein junger Bursche zu sein, sprang ich vorhin über ein Hindernis, nur da kann es passiert sein. Wagen starten und zurück zum Tatort.
Licht, ich brauche Licht; Scheinwerfer an, ich finde es nicht. Ich hasse Handys, fast überall ist man erreichbar, nirgendwo hat man seine Ruhe. Und wenn jemand einmal wirklich anrufen soll, dann geschieht nichts in dieser Richtung.
Alles ist weg, wenn ich das Ding nicht wieder finde. Ich versuche mich zu beruhigen; es ist nur ein Firmenhandy, doch das funktioniert nicht. Die Lösung, ich muss mich anrufen mit einem anderen Mobilteil. Ab nach Hause, altes Handy herbeigezerrt und eine kleine Taschenlampe. Wieder zurück zum Suchort und angerufen. Es klingelt, ich sehe es zwar noch nicht, aber es klingelt! - Da liegt es, nass vom Regen, das Display leuchtet und defekt ist es auch nicht. Daneben mein Feuerzeugcolt, mit dem gleich eine Zigarette angezündet wird. Solche Aktionen braucht auch niemand.

Sonntag, Mai 27, 2007

Fluch der Karibik 3

Es sollte eine Triologie bleiben. Wie nicht anders zu erwarten war, kehrt Captain Jack Sparrow aus dem Reich der Toten zurück. Wer sich vorher den zweiten Teil nicht nochmal angesehen hat, hat ein wenig Schwierigkeiten in die Handlung einzusteigen. Im Grunde ist es aber egal, denn es geht weiter darum Vereinbarungen zu treffen und nicht zu halten. Ehrenkodex, Hoher Rat und viel Bumm, Bumm und krachende Masten. Es gibt viel zu sehen, was einen Film einfach ausmachen sollte. Die wilden Gestalten, für die "Zahnarztbonusheft" ein Fremdwort ist würde dazu führen, dass die Kassen, nach vielen Behandlungen, die Beiträge um 5 % sinken lassen könnten. Schiffsschlachten und Enterungsszenen mit tollen Kulissen. Wenn man sich verzaubern lassen will und nicht nach den computeranimierten Schnitten sucht, der wird nicht enttäuscht. Mal sind sie tot, mal kommen sie wieder, ein Captain stirbt, ein neuer wird ernannt. Jack meint: "Bedeutet der Titel den heute gar nichts mehr?"
Ein Märchen moderner Art, am Ende steht Captain Jack Sparrow ohne Schiff am Hafen und kreuzt schließlich einsam mit einem Dingi über die Meere, womit wir wieder am Anfang wären.

Donnerstag, Mai 24, 2007

Die dicken Möpse von nebenan

Diese kleine Geschichte erzählt von zwei dicken Möpsen aus der Nachbarschaft. Sie stammen aus einem Wurf von insgesamt sex Welpen, dessen Muttertier die Kleinen in den High Heels im nordhessischen Bergland zur Welt brachte. Sie war außerstande die Frischlinge trockenzu-lecken und begann sie von sich zu-stossen. Dem Besitzer blieb nichts anders übrig, als die Welpen mit einem Fön trockenzu-blasen. Doch damit nicht genug, die Tiere fanden die Nippel ihrer Mutter nicht. Vom vielen an-bumsen ihrer Köpfe wurden sie krank. Die Gang-Bang drohte zu sterben.
Der ständig angetrunkene Gesangsverein des Dorfes, deshalb auch Hardcore genannt jubilierte jeden Abend ein Lied: "Porno-Busen-yes!". Fuck-t am Ende: Alle leben noch heute. Geil was die Erotik im Gesang auslösen kann. Die Besitzerin der Hündin heißt übrigens Sabse und nicht Strapse.
Eine absurde Story? Richtig und völlig blödsinnig zusammengestellt aus Wörtern, die die Menschen bewegen.

Ja, ich habe gedopt!

Meine lieben Leser, ich muss es jetzt auch gestehen. Seit nunmehr über 27 Jahren bei der Telekom kann ich die Dopingvorwürfe nicht mehr dementieren. Während meiner Arbeit mit dem Team habe ich verschiedene Rauschmittel zu mir genommen. Oftmals war das Rauchen und das Trinken alkoholischer Getränke Standard im Umgang mit der Telekom. Manchmal konnte mich niemand am anderen Ende der Leitung verstehen, weil ich so zugedröhnt war, dass mir die Artikulation schwer viel. Aggression verhalf mir zornig die Zeitansage anzurufen und die Dame wie wild zu beschimpfen. Es blieb nicht nur das Doping bei der Telekom, später erweiterte ich meinen Konsum auch auf die Zusammenarbeit mit T-Online und T-Com.
Das Geld für das Dope musste und muss ich selbst aufbringen, die Unternehmen zahlen keinen Cent, im Gegenteil sie kassieren weiter monatlich bei mir ab. Somit konnte ich mir nie ein Rennrad leisten und werde niemals an die schönen körperaufbauenden Drogen der Sportler herankommen.

Donnerstag, Mai 17, 2007

Süsse Maus

Ich verstehe es nicht. Auf der Feier heute mit drei Pärchen flüsterte entweder eine Sie oder ein Er die Worte: "Süsse Maus" zum Partner. Als Raucher verbannt auf den Balkon schaute ich am Haus hinunter auf die darunterliegende Terrasse. Heimischer Kater hatte dort eine tote Maus abgelegt. Die Worte sind demnach völlig unangebracht. Was soll an der Maus noch süss sein?
Ist die Katze ein Symbol für den Scheidungsrichter? Der Anwalt ein Vollstrecker, der die einst so süssen Mäuse zum Tode verurteilt und zudem macht, was sie dann sind: Ein totes Wesen, was in die Mülltonne geworfen wird?
Die Katze kam ins Haus und ließ sich von zwei Personen liebkosen, die diese Worte nicht benutzten. Wird er sie verschonen? Oder sagt er: "Euch kriege ich auch noch!"

Dienstag, Mai 15, 2007

Das Pärchen am Mittag

Prickelnd und aufregend, als wäre man gerade 16 geworden. Manche Dinge frieren sich im Gedächtnis ein im Gegensatz zur digitalen Technik. Auch wenn ich nur Zuschauer war, ich bemerkte, dass am Nachbartisch das Pärchen sich noch nicht so lange kannten und sie zitterte, als sie sich die Zigarette anzündete. Er schien es zu registrieren, blieb allerdings cool und erzählte von seinen sportlichen Aktivitäten. Man möchte ihm helfen und ihm zuraunen: "Jetzt nimm doch ihre Hände. Zeige ihr, dass Du auch so fühlst. Vergiss was Dir irgendwann irgendjemand von Etikette erzählt hat. Sie muss Dich doch um den Verstand bringen, so wie sie neben Dir sitzt."
Er schaffte es nicht, zahlte verlegen ihren Kaffee und sie gingen hinaus, wo gerade die Sonne sich für einen kurzen Moment an diesem Tage zeigte. Weiterer Wink mit dem Zaunpfahl, wenn man soetwas wie Schicksal heraufbeschwören möchte. Bleibt zu hoffen, dass die beiden sich nicht erst im Altersheim wiedertreffen und mit ihren Schnabeltassen auf der Terrasse sitzen.

Montag, Mai 14, 2007

Eurovision Song Contest 2007

Zieh' die Schuh aus Cicero, Frauen regiern die Welt. Nicht nur unsere Bundeskanzlerin, sondern auch der Serbische Song beim diesjährigen Eurovision Contest. Woran hat es in diesem Jahr gelegen, dass der Deutsche Beitrag auf den hinteren Plätzen zu finden ist? Heftig in der Diskussion ist mittlerweile die Überzahl der Oststaaten beim Event, die sich die Punkte gegenseitig zuschieben. Der Osten überrollt die westlichen Länder. Fand der Contest nicht in Finnland statt? Haben somit nicht in 2006 diese Monster gewonnen?
Vielleicht kann man dennoch an der Abstimmung etwas ändern, denn jedes Jahr erhält die Türkei aus Deutschland 12 Punkte. Weltweit sollte diese Veranstaltung ausgetragen werden. Jeder Staat von Amerika sollte extra voten. 50 Staaten mal 12 Punkte für Roger Cicero mit amerikanischer Swingmusik, macht 600 Punkte. Wenn man die Amis im Natopakt schon mal braucht, sind sie nicht da.

Donnerstag, Mai 10, 2007

Platz für Ärger

Wie deutet man das Wort unkollegial? Seine Heimat ist im weitesten Sinne die Arbeitsstelle. Die Deutungen sind jedoch hinfällig, wenn man unkollegial in Verbindung mit seinem Job aussprechen muss. Es sind ganz einfach Erledigungen, die eigentlich der Kollege bewältigen sollte. Der Ärger entsteht nicht durch das Nichtstun des Büronachbarn, sondern wie sooft durch den Umgang miteinander.
Hätte Kollege X im freundlichen Ton gesagt, dass er diesmal deine Hilfe benötigt und diesen Umstand erklärt, wäre ein: 'Du-bist-mir-was-schuldig' am Ende übrig geblieben.
In 100 Jahren ist alles vergessen? Nicht, wenn das Rentenalter weiter rapide ansteigt.

Sonntag, Mai 06, 2007

Konfirmation meiner Tochter

Komisches Gefühl meine Tochter (14) knieend vor dem Pfarrer zu sehen bei ihrer Einsegnung. Die Gedanken kreisen umher, dass man sie vor 14 Jahren als Baby in den Armen hielt, scheint ewig lange her. Trotzdem kann es nicht sein, dass dort jetzt eine frisch frisierte, fast schon erwachsenwirkende junge Dame steht.
Die stetigen Fragen, ob man als getrennt von ihr lebender Vater, alles richtig macht keimen auf und der auf mich anfangs gar nicht so wichtige, aufregende Tag schießt plötzlich in den Charts dieser Kategorie in die Top 10.
Der Rest ist beinahe nur schnöder Mammon: Geld wird von den Eltern im großem Maße ausgegeben, Geld fließt in großem Maße in die Hände meiner Tochter. Überraschend für alle Konfirmanden, wieviel Menschen sie anscheinend kennen. Dabei gilt das Prinzip, je unbekannter der Glückwunschabsender, desto geringer der Euroschein im Umschlag.
Alle Generationen von 14 bis 92 Jahren essen und trinken und geben die besten Wünsche ab.
Rechnet man alles heraus, bleibt mir ein schöner Tag und hoffentlich später auch einer für meine Tochter.

Donnerstag, Mai 03, 2007

Später Nachschlag

Erinnert Ihr Euch noch an die Fussballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland? Endlich eine Frage, die der Deutsche mit positiven Gedanken in die Vergangenheit blicken lässt. Mehr noch, es avanciert langsam zu festen eingespeicherten Erinnerungen an diese Zeit, wie jeder Amerikaner weiß, was er am Tag als JFK erschossen wurde getan hat. Nicht alles auf dieser Welt ist negativ.
Vor etwa einem Jahr versuchten zwei Wohnzimmerhooligans das Spiel um den 3. Platz (Deutschland-Portugal) sich anzuschauen, aber seht doch selbst.