Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Dienstag, Dezember 29, 2009

Nacktscanner

Das neue moderne Abtastgerät, der Nacktscanner soll nun doch eingesetzt werden. Mit Röntgenstrahlen wird durch die Kleidung ein Nacktbild des Reisenden erstellt. Somit soll das Schmuggeln einer Waffe an Bord eines Flugzeuges unmöglich gemacht werden. Ob das der Durchbruch in der Terrorbekämpfung ist, bleibt zweifelhaft. Die Terroristen am 11.9.2001 haben ihr Messer schließlich selbst geschnitzt. Jeder, der schon einmal McGyver im TV gesehen hat, weiß was man aus einer Kreditkarte und einem Kugelschreiber für gefährliche Waffen bauen kann. Dagegen kann der Nacktscanner bei vielen Männern Depressionen hervorrufen, wenn sie vom Sicherheitspersonal einfach durchgewinkt werden und sie feststellen müssen, dass ihre Männlichkeit nicht als Waffe angesehen wird.

Donnerstag, Dezember 24, 2009

Adventstürchen Nummer 24

Der Heilige Abend. Gut war er, harmonisch und friedvoll, so wie es sein soll. Die arme Bäckereifachverkäuferin ist erkältet, doch ihr Chef zwingt sie bazillenverseuchte Brötchen und Baguettes zu verkaufen. Sollte ich diesen Umstand meinen Gästen erzählen? Ich vermied es und schob die Baguettes vor dem Verzehr in den Ofen, dass würde bestimmt alles abtöten, was ansteckend wäre. "Frohes Fest" ruft man mir überall entgegen. Im letzten hektischen Tun vor dem besinnlichen Abend erscheinen die Worte ebenso, doch gehe ich nicht davon aus, dass die Menschen es nicht ehrlich meinen, die meisten jedenfalls.
Still und nachdenklich wird es erst spät am Abend, als ich auf der Heimfahrt bin. Nachdem ich meine Mutter nach Hause gefahren habe fällt mir die geschmückte Stadt mit ihren Lichtern auf. Auch wenn sie oftmals zu pompös, zu kitschig oder zu bunt aussieht, steigt etwas wie Weihnachtsfeeling in mir hoch. Um 23.55 Uhr parke ich meinen Wagen und gehe die 20 Meter zum Hauseingang. Eine Frau ist im Begriff die Haustür des Nachbarhauses zu öffnen. Ich rufe ihr einen guten Abend herüber und sie entgegnet "Fröhliche Weihnachten!" Die Ruhe der Nacht und das schöne Fest erfuhr mit diesen Worten seinen Ausklang. Ohne die Liebsten um mich herum zu beleidigen, war das der ernste von Herzen kommende Gruß in dieser Nacht. Ich brachte lediglich ein "Ebenso" heraus.

Mittwoch, Dezember 23, 2009

Adventstürchen Nummer 23

Die Michael Schumacher-Fans haben ihr Weihnachtsgeschenk heute bereits erhalten. Knapp 4 Jahre fristete Schumi (41) sein Leben als Formel 1-Pensionär, reitete ab und zu auf einem PS durch die Gegend, fuhr gemütlich mit dem Auto durch die Landschaft und ließ sich gelegentlich mit dem Taxi kutschieren. Letzteres gefiel ihm so gut, dass er so ein Sternauto selbst mal fahren wollte. Dabei fand er keinen Gefallen daran, alte Omas vom Schwiegersohn zum Bahnhof zu fahren, zumal diese bereits bei Tempo 80 ängstlich im Beifahrersitz zusammenzuckten. Nein, es ist wirklich wahr, der siebenmalige Weltmeister steigt in 2010 in einen silbernen Mercedes-Rennwagen ein, mit dem Ziel seinen achten Titel einzufahren.
Zum Weihnachtsfest nun schnell an das neue Fan-Outfit zu kommen, um den Schumi-Anhängern etwas Passendes unter den Baum zu legen, ist fast unmöglich. Das Merchandising ist noch nicht soweit. Kleiner Tipp: Zur Weihnachtszeit findet Ihr bestimmt silberne Sprühdosen. Mit denen könnt Ihr fix die rote Ferrari-Kappe umspritzen. Vom ungeliebten Nachbarn nur noch den Stern an seinem Wagen abreißen und auf die Front der Mütze kleben.

Adventstürchen Nummer 22

Es ist auch schon fast vorbei. Jetzt bloß keine Panik mehr, wegen der paar Geschenke, die noch fehlen. Hier noch ein Gutschein, hier noch eine Flasche Sekt und für Oma und Opa die Kreislaufmedizin, nein, das ist nicht die Sektflasche. So, Einpacken ist angesagt und da haben wir die berühmten 3 Probleme: Geschenkpapier, Tesafilm und Schleife. In der Annahme, dass alles vom letzten Jahr irgendwo im Schrank versteckt sein muss, hat man sich nicht explizit darum gekümmert. Das war ein Fehler. Das alte Geschenkpapier ist zu verrupft, knitterig und wenn es einigermaßen aussieht, ist es viel zu klein für die Präsente in diesem Jahr. Die Schleifen sind zerdrückt und natürlich auch zu klein. Bleibt nur noch der Tesafilm, der beim Abrollen einen einzigen Streifen parat hält. Spätestens an diesem Punkt wird es Zeit die kleine Plastikrolle herauszunehmen, sorgfältig auf den Boden zu stellen und mit einem eleganten und wütenden Sprung darauf es zu Kleinplastik zu machen.
Morgen laufen wir ins Gewühle und haben lediglich 3 Teile neu zu kaufen. Das ist doch übersichtlich.

Montag, Dezember 21, 2009

Adventstürchen Nummer 21

Wann wurde Jesus Christus geboren? Um diese Frage streiten sich Bibelforscher, Wissenschaftler und Theologen. Eindeutige Angaben macht jeder und die anderen verwerfen sie regelmässig. Im Prinzip ist von den Jahren 7 vor Christus bis zum Jahr 1 nach Christus alles möglich. Wobei eine Gemeinsamkeit anscheinend überall herrscht, dass es das Jahr 0 nicht gegeben hat.
Ich kann Euch mit Sicherheit die Geburt eines Kindes, am heutigen Tag vor 96 Jahren, verkünden. Zwar ist es kein Messias und hat keine Wunder vollbracht, aber genauso viele Rätsel aufgegeben wie einst Jesus. Und die Rätsel hören bis heute nicht auf. Es wurde in keine Krippe gelegt, sondern in Zeitungspapier. Sein Geburtsort war weder Bethlehem noch Nazareth, sondern New York. Auch war es keine Jungfrauengeburt; das Kind besaß nicht einmal eine Mutter. Sein Vater war der aus Liverpool stammende Journalist Arthur Wynne. Das erste Kreuzworträtsel der Welt erschien am 21. Dezember 1913 in der Weihnachtsbeilage der Zeitung "New York World".

Sonntag, Dezember 20, 2009

Adventstürchen Nummer 20

Die neue moderne Weihnachtsgeschichte Teil 2 (was bisher geschah steht im Adventstürchen Nummer 19):

Die PKW-Ausschlachter beschlossen nach Berlin zu eilen und dem Kind zu huldigen. Was eine glatte Lüge darstellt, denn sie wollten an das Auto. Sie folgten dem Stern, den der gelbe Engel von Christians Wagen aus an den Himmel projezierte. Nachdem sie das Abwrackkind gesehen und allen Umstehenden von ihrer Begegnung mit den Engel erzählt haben, kehrten die Abwracker mit reicher Beute zurück und priesen und lobten die Bundesregierung. Sie erzählten die frohe Botschaft, dass sie die letzten Stücke der Prämienüberbleibsel erhalten haben und ernennen Leon zum Retter.
Christian, Stefanie und ihr Sohn blieben im kalten Deutschland zusammengekauert auf der Rückbank zurück. Das Rote Kreuz versorgte sie mit Decken und heißem Tee, während die Gaffer um sie herum mit ihren Handys fotografierten und filmten.

Adventstürchen Nummer 19

Die neue moderne Weihnachtsgeschichte Teil 1:

Die Bundesregierung verschenkte kurz vor Weihnachten 2009 eine letzte Abwrackprämie. Derjenige, der zuerst mit seinem alten Auto vor dem Heiligen Abend am Brandenburger Tor vorfährt, sollte sie erhalten. Aus diesem Grund begab sich Christian mit seiner hochschwangeren Frau Stefanie und ihrem klapprigen Mercedes auf die Reise nach Berlin. Als sie dort einfuhren bekam Stefanie ihre Wehen und brachte ihren ersten Sohn Leon zur Welt. Das Baby wurde gewickelt und auf die zerschlissene Rückbank gelegt. Die Hotels um das Brandenburger Tor waren belegt und ferner weigerten sich die Jungs vom Parkservice Christians alte Karre in der Tiefgarage unterzustellen. Mittlerweile war ihr altes Auto längst liegengeblieben und ein ADAC-Engel war unterwegs zu ihnen. Auf seinem Weg verkündete er bei PKW-Ausschlachtern in der ganzen Welt, dass in Berlin ein Abwrackkind zur Welt gekommen sei und das Auto seiner Eltern nun nicht mehr zum Schrotthändler gebracht werden könne.

Fortsetzung folgt

Freitag, Dezember 18, 2009

Adventstürchen Nummer 18

Ich bin einfach zu ungeduldig, ständig treibt mich im Alltag irgendetwas an. Obwohl Zeit oftmals vorhanden ist, regen mich langsam agierende Menschen auf.
Bäckertheke: Zwei Damen sind vor mir, eigentlich schon ein Grund für mich auf das zweite Frühstück mit zwei Brötchen zu verzichten. Ich schraube mich herunter, wird schon nicht so ewig dauern.

"Ich hätte gern das kleine Schrotbrot da.", sagte die Kundin.
"Dieses hier? Das ist ein Roggenmischbrot.", antwortet die Bäckereifachverkäuferin.
"Ach, das ist kein Schrot? Ja, das nehm ich."
Die Verkäuferin nimmt das Brot aus dem Regal und zeigt es der Kundin aus der Nähe.
"Ach nein, das ist zu klein." kritisiert die Dame. "Haben sie es auch größer?"
"Das Roggenmischbrot nicht, aber dieses Körnerbrot." bietet die Verkäuferin an.
"Nein, das möchte ich nicht; was mache ich denn jetzt?", simuliert die Dame.

Vielleicht machst du erstmal Platz und lässt die Kunden vor, die wissen was sie wollen, denke ich.

"Dann geben sie mir doch das kleine Schrotbrot."
Hoffentlich sagt die Verkäuferin ihr nicht, dass es KEIN Schrot ist, damit wir hier weiterkommen. Die Überlegung war kaum zu ende gedacht, da hörte ich auch schon die Worte:

"Es ist ein Roggenmischbrot."
"Achso, es ist ja gar kein Schrot, ein kleines Schrot haben sie überhaupt nicht da?"

NEIN, HAT SIE NICHT, SONST HÄTTE SIE ES ERWÄHNT! Einen Moment hatte ich die Befürchtung, dass mein gedachtes Nein zu hören war. Ich versuchte abzuschalten; an etwas Schönes zu denken; Feierabend, Wochenende oder Gewaltfantasien an der Bäckertheke. Mittlerweile war die Kundin tatsächlich weitergekommen und weitere fast unproblematische Bestellungen neigten sich dem Ende zu. Mindestens 5 Tüten lagen auf dem Tresen, jetzt bloß noch bezahlen und hopp!

"Ich hatte noch etwas vorbestellt, auf den Namen Peters."

Peters, ja komm, jetzt noch die Adresse erwähnen und Weihnachten 2009 fällt dieses Jahr ganz anders aus, als die Jahre zuvor.

"Kann ich das schon mitbezahlen?" - "Ja, was war das denn?"

Wieviel Vorbestellungen auf Peters wird sie wohl haben? Die Souveränität der Verkäuferin ging langsam flöten.

"Ich habe eine Kundenkarte, können sie sie mir abstempeln?" - "Ja, natürlich."

Gleich werde ich... Wenn die Verkäuferin nun noch nach dem Stempel suchen muss. Nein, sie hat ihn, sie hat ihn, sie hält ihn bereits in der Hand.

"Kann ich bei ihnen mit EC-Karte bezahlen?"

Ist das die Möglichkeit? Was habe ich getan? Ich will doch bloß 3 Brötchen und eine Nussecke kaufen, weiter nichts.
Keine Kartenzahlung möglich, also muss die Dame nur noch das bereits ausgepackte Portemonnaie gegen ein anderes in ihrer Tasche austauschen. Mir knurrt der Magen. Sie hat es gepackt; verstaut umständlich ihren Einkauf in den mitgebrachten Sack, während Dame Nummer 2 bedient wird. Endlich betritt die Kollegin, die wahrscheinlich vom Kaffeetrinken kam, die Verkaufstheke und fragt nach meiner Bestellung. Schnell erledigt und jetzt raus hier. Um aus dem kleinen Parkhaus herauszukommen gehe ich schnellen Schrittes zum Parkscheinautomat. Wer steht vor mir am Automat? Richtig, das Schrotbrötchen. Sie will ihre Parkgebühr von 1,40€ mit einem 5 Euro-Schein bezahlen, Gott sei Dank hat sie nicht versucht die EC-Karte reinzuschieben. Der Automat spuckt ihren Geldschein immer wieder heraus. Ich bin drauf und dran meine 2€-Münze in den blinkenden Schlitz zu werfen, als ich das Rappeln des Wechselgeldes höre. Ohne den Parkschein aus dem Automat zu ziehen, will sie gehen. Wieder erreichen mich wilde Gedanken: Ich werde ihn an mich nehmen und aufessen und zwar als Belag auf einem meiner Brötchen! Ehe ich diese Aktion ausführen kann bemerkt sie ihren Verlust und nimmt den Schein an sich. Schnell befülle ich den Parkautomat und flitze zu meinem Wagen. Die Angst treibt mich an, dass sie vor mir an der Ausfahrtsschranke ist; zuweit vom Ausfahrtsschlitz entfernt ist; erst die Wagentür öffnet, um den Schlitz zu erreichen, dann sich womöglich abschnallt und aussteigt; der Wagen dabei absäuft oder das Parkhaus geschlossen wird.

Donnerstag, Dezember 17, 2009

Adventstürchen Nummer 17

Als ich heute während einer Autofahrt in der Stadt meine Zigarette aus dem Fenster warf, hupte es plötzlich neben mir. Verwirrt schaute ich um mich und entdeckte neben mir einen Polizeiwagen. Die Ampel, auf die wir gemeinsam zusteuerten zeigte rot und ich dachte mir, dass es besser ist, wenn ich mal die Scheibe herunterlasse. Der einzelne Polizist im Wagen neben mir tat das Gleiche mit seiner Beifahrerscheibe. Ob ich das zuhause auch tun würde, Kippen aus dem Fenster schmeißen? Ab und zu mache ich das schon, das konnte ich jedoch nicht sagen. Also antwortete ich freundlich mit Nein und entschuldigte mich. Ich wäre noch lernfähig, meinte seine sanfter klingende Stimme zu mir und ich entgegnete ihm: "Ja, immer noch!"
Dann fuhr der nette Beamte mit 70 km/h davon. Das ist der feine Unterschied, ihn kann ich deswegen nicht anhupen. Und jetzt beschwere ich mich bei der Autoindustrie, denn mein Wagen hat serienmäßig überhaupt keinen Aschenbecher eingebaut. Ich wünsche mir einen zu Weihnachten von denen.

Mittwoch, Dezember 16, 2009

Adventstürchen Nummer 15 und 16

Kaum kommt der erste Frost, schon klebt alles zusammen. Gestern habe ich das Türchen Nummer 15 nicht öffnen können, steinharte Plätzchen vom letzten Jahr mit voller Wucht dagegen geworfen, aber nichts passierte.
Ähnlich wird es dem geistig verwirrten Mann aus Italien gegangen sein, der dann vor Wut eine kleine Statue ins Gesicht von Premier Berlusconi geworfen hat. Diesen Typen hätte ich für mein Türchen gebrauchen können, immerhin zog sich Berlusconi einen Nasenbeinbruch zu und zwei Zähne wurden angebrochen. Vielleicht war der Angreifer auch der Nikolaus, der sich geärgert hat, dass der Premier am 6.12. seine Schuhe nicht bereitgestellt hat und auf diesem Weg wollte er ihm nur sein Geschenk zukommen lassen. Ist ein bisschen unglücklich gelaufen.
Soweit ein Bericht aus der friedvollen Adventszeit.

Montag, Dezember 14, 2009

Adventstürchen Nummer 14

Wie wird das Wetter zu Weihnachten? Der öffentlich rechtliche Wettergott Kachelmann hält von minus 15 bis plus 15 Grad alles für möglich. Wo leben wir denn? Das sind Voraussagen von vor 40 Jahren. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert, in dem unser Handy uns beim Blick in den Spiegel bereits sagt: Grün und blau schmückt die Sau! - Zieh Dich um!
Ich finde es äußerst wichtig, ob ich den Weihnachtsbaum zum Grill auf die Terrasse schieben muss, oder den Elektrogrill auf dem Esstisch in Sichtweite des Baumes stellen sollte. Kommt die globale Erwärmung zum Weihnachtsfest oder die sibirische Kälte?
Herzlichen Glückwunsch an alle Textilienhändler, die kühn vorgesorgt haben und T-Shirts in unterschiedlichen Farben parat haben mit der Aufschrift: 15 Grad plus - Weihnachten 2009 - Ich war dabei!

Sonntag, Dezember 13, 2009

Adventstürchen Nummer 13

Discounter sind billig. Vor 30 Jahren war so eine Aussage verpönt. Preisgünstig war das richtige Wort, denn billig ist minderwertig. Heute ist alles erlaubt, seit "Geiz ist geil" sowieso. 3/4 aller Discountläden in Europa stehen in Deutschland. Dem Land in der EU, welches wirklich nicht am Hungertuch nagen muss. Im umsatzreichen Dezember in der Lebensmittelbranche steigt der Verkauf im Markenartikellebensmarkt allerdings höher an als beim Discounter. Begründet dadurch, dass viele Menschen zu den Feiertagen Gäste bewirten, denen man nicht den billig Weinbrand zum Dessert anbieten möchte, oder die farblose No-Name-Chipstüte.
In anderen europäischen Ländern gibt es dieses Einkaufsverhalten weniger. Während 98% aller Deutschen schon einmal im Discounter eingekauft haben, liegen andere europäische Länder bei nur 70 bis 80%. Bei der Häufigkeit des Einkaufes liegt Deutschland bei 70% auf die Frage, ob sie einmal pro Woche dort sich versorgen. Das Ausland bei 25%. "Kaufen sie seltener als einmal im Monat im Discounter ein?", beantwortet der Deutsche in 4% der Fälle mit einem Ja, die restlichen Europäer mit 30%.
"Wie wahrscheinlich ist es, dass sie zukünftig bei Lebensmittel-Discountern einkaufen gehen?" - Äußerst wahrscheinlich: Deutschland 63% - Ausland 17%.
Überhaupt nicht wahrscheinlich: Deutschland 2% - Ausland 23%.
Geiz bedeutet demnach in Deutschland mit dem Mercedes bei Aldi vorzufahren. Oder zwei Deutsche erzählen sich, was sie wo gespart haben, während zwei Franzosen darüber berichten, was sie tolles gestern gegessen bzw. morgen speisen werden.

Samstag, Dezember 12, 2009

Adventstürchen Nummer 12

Bergfest für alle Adventskalender. 12 mal werden wir noch wach, dann denkt der Mann über Geschenke nach.

Vitali Klitschko hielt sich ebenfalls an den Adventskalender und boxte 12 Runden gegen Kevin Johnson und bleibt WBC-Weltmeister.

12. in der 1. Fußballbundesliga ist der SC Freiburg und 12 Punkte hat der VFB Stuttgart.

12 Superstars kommen ins Finale.

12 Jünger beim Abendmahl

1+1=12, weil der Zoohändler zum Käufer gesagt hat: "Das sind bestimmt zwei Kaninchenweibchen."

Ein Dutzend sind 12, doch im Grunde ist die Zwölf eine natürliche Zahl zwischen elf und dreizehn.

Freitag, Dezember 11, 2009

Adventstürchen Nummer 11

Türchen Nummer 11 geht an Ex-Nationalkeeper Jens Lehmann. Gerüchte behaupten er hätte während des Champions-League-Spiel des VFB Stuttgart gegen Unirea Urziceni neben die Bande uriniert. Es waren noch 10 Minuten zu spielen, als Lehmann das Spielfeld verließ und hinter der Bande eine komische Haltung annahm. Der Schiedsrichter hatte es nicht gesehen, denn allein die Tatsache, dass er unerlaubt vom Feld ging, hätte ihm eine gelbe Karte eingebracht. Man kann nur hoffen, dass er trotzdem gelb sah, denn wenn der Urin rot war, ist damit nicht zu spaßen.

Donnerstag, Dezember 10, 2009

Adventstürchen Nummer 10

Mir tut er leid, der Obama. Die umstrittenste Nachricht im 10. Adventstürchen, das diesmal in Oslo geöffnet wurde; der amerikanische Präsident erhält den Friedensnobelpreis. Die Begriffe amerikanischer Präsident und Friedensnobelpreis sind eigentlich zwei Magnete, die sich abstoßen. Sichtlich unwohl fühlte sich Obama, als er den Preis entgegen nahm, hatte er nicht erst kürzlich angekündigt weitere 30.000 Soldaten nach Afghanistan zu schicken. Aber was sollte er machen, nominiert war er bereits und das ist nicht seine Idee gewesen. Ist es von Obama ein versuchter geschickter Schachzug gewesen, die aus seiner Sicht nötige Aufstockung in Afghanistan vor der Übergabe des Preises anzukündigen? Was wäre passiert, hätte er die Meldung danach ausgesprochen? Die Wellen der Entrüstung wären wohl noch höher geschlagen. Die Entscheidung weiter Krieg zu führen kann zu Frieden führen, allerdings beschreibt ein Friedensnobelpreis etwas anderes. Ob Obama heute Nacht gut schlafen kann?

Mittwoch, Dezember 09, 2009

Adventstürchen Nummer 9

Eisberg voraus! Während wir in Deutschland auf den echten Winteranfang warten schwimmt ein aus der Antarktis kommender, 19 mal 7 Kilometer großer Eisberg auf Australien zu. Klimaerwärmung sei schuld, sagen die einen, nichts ungewöhnliches sagen die anderen. Eisberg, mmh, da erinnern wir uns doch an die Titanic. Forscher sollten uns doch vielleicht einmal aufklären, ob der Eisberg die Titanic, oder die Titanic den Eisberg gerammt hat. Können wir wenigstens darüber einmal eindeutige Ergebnisse erhalten?

Dienstag, Dezember 08, 2009

Adventstürchen Nummer 8

Wer sich sicher ist die Vogelgrippe überstanden zu haben, wer keine Angst vor der Schweinegrippe hat, dem muss ich mitteilen, dass die Tierwelt in naher Zukunft mit der nächsten tödlichen Krankheit droht: Die Hasenpest! Halt! Wartet! Nicht gleich den süssen Hasen der Tochter abschlachten. Der Überträger der Hasenpest ist die Reliktzecke. Sie reist als blinder Passagier von Asien und Osteuropa mit Zugvögeln ein. Oftmals überleben verschiedene Zeckenarten die klimatischen Bedingungen nicht, doch die Reliktzecke hat mittlerweile in Brandenburg eine neue Heimat gefunden.
Wir denken immer, die Atombombe, das Klima, ein Asteroid oder Voraussagungen der Mayas wird die Menschheit vernichten, dabei ist es die Tierwelt.

Montag, Dezember 07, 2009

Adventstürchen Nummer 7

Das Jugendwort des Jahres 2009 steht bereits fest: "Hartzen"! Der vierte Teil einer Arbeitsmarktreform brachte den Begriff Hartz IV in die Schlagzeilen. Peter Hartz ist dafür verantwortlich. Hartzen ist demnach eine Tätigkeit, die keine ist. Cooles Wortspiel, wobei cool jetzt "bam" heißt und der "Bankster" ist ein Bankangestellter, der spekulative Geschäfte macht. Endlich wird auch mal ein Anglizismus eingedeutsch, denn es heißt nicht mehr "Public Viewing", sondern "Rudelgucken". Falls das für Euch alles unbekannt ist, so seid Ihr "Pisaopfer", sprich Schulabgänger mit fehlender Allgemeinbildung. Wahrscheinlich seid Ihr auch letztes Jahr zur "Gammelfleischparty" gegangen (Fete für Menschen über 30).
Sorry, ich muss weg, morgen darf ich nicht hartzen. Zwar ist mein Chef bam und Gammelfleisch, aber kein Pisaopfer und beurteilt mich.

Sonntag, Dezember 06, 2009

Adventstürchen Nummer 6

Im Fernsehen beginnt wieder die Zeit der Jahresrückblicke. Herr Kerner eröffnete den Reigen im SAT 1. Zum Thema Abwrackprämie haben sich die Verantwortlichen des Senders ein ganz tolle Nummer einfallen lassen. Kerner holte einen nichtwissenden Zuschauer aus dem Publikum, der die Prämie nicht mehr in Anspruch nehmen konnte. Dieser unfreiwillige Gast musste mit seiner Frau auf dem Monitor mit ansehen, wie sein Opel Astra vor dem Studio auseinander genommen und abgewrackt wurde. Zum Dank, dass er diesen Spaß mitgemacht hat wurde ihm ein Freiticket für Bus und Bahn für das Jahr 2010 überreicht. Der Mördergag bestand darin, dass Kerner ihn locker damit ins Publikum zurückschicken wollte. Jeder, der 1+1 zusammenzählen kann, ahnte, dass er von SAT 1 natürlich ein neues Fahrzeug bekommen würde. Also holte Herr Kerner ihn auf dem halben Weg zurück und präsentierte ihm unter mächtigen Lichteffekten sein neues Auto: Einen VW Golf. Eine jämmerliche Vorstellung. Viel schlimmer dagegen die Tatsache, dass SAT 1 ihm einen VW für seinen Opel schenkte. Rückblick auf das Jahr 2009 bedeutet aber auch das Opeldrama, von daher wäre die Überreichung eines neuen selbigen vielleicht besser gewesen.

Samstag, Dezember 05, 2009

Adventstürchen Nummer 5

Die Meldung ist bereits ein paar Tage her. In Zeiten der Schweinegrippe kümmert sich kein Schwein um ein Schwein. Auf einem Bauernhof in der Pfalz starb ein Hausschwein an H1N1. Vermutlich wurde das Tier von einem Menschen angesteckt. Aktuell sind in Deutschland 77 Menschen an der Schweinegrippe gestorben und nun doch das erste Schwein. Ob das rosa Tier den Rückstand bis Weihnachten aufholen kann? 19 Tage bleiben ihnen noch, das würde bedeuten, beim Öffnen der nächsten Adventskalendertürchen müssten pro Tag 4 tote Schweine herausfallen. Ich wage die Prognose: Die Menschen werden vor der Winterpause die Tabelle in der Bundesliga weiter anführen.
Die Frage nach Verkehrstoten, Influenzatoten und Morde erübrigt sich, da diese in einer ganz anderen Liga spielen.

Freitag, Dezember 04, 2009

Adventstürchen Nummer 4

Nichtsahnend öffne ich heute spät das 4. Türchen meines Adventskalenders und wer steht da? Australien, Serbien und Ghana. Das bedeutet nicht Krieg, dazu haben wir gar keine Soldaten, die abrufbar wären; die sind alle auf dem Weg nach Afghanistan. Es handelt sich um die Fußballgegner von Deutschland in der Vorrunde der WM 2010. Für diese Spielbegegnungen muss Bundestrainer Löw 22 Spieler nach Südafrika entsenden. Das Schöne an diesem "Kampf" ist, dass die Männer weder Stahlhelme noch Waffen benötigen. Im Gegenteil, die Spieler müssen außer ihrem Trikot fast nichts mitbringen, selbst das Spielutensil (Ball) wird gestellt. Dann müssen sie lediglich einmal mehr das Runde in das Eckige schießen als der Gegner und beim 7. und letzten Spiel schließlich Fußballweltmeister werden. Nachdem die deutschen Fußballer in 2006 dritter der WM und 2008 zweiter der EM wurden, sollte nun erster der WM 2010 daraus werden.
Wie bei ebay: drei, zwei, eins - meins.

Donnerstag, Dezember 03, 2009

Adventstürchen Nummer 3

Ihr könnt dieses Jahr die teuersten Weihnachtsgeschenke kaufen. Ihr habt das Geld dazu. Zwar noch nicht real in der Hand, jedoch öffnete heute unser Finanzminster Schäuble das dritte Adventstürchen mit einer extra Weihnachtsüberraschung. Der Solidaritätsbeitrag ist vom Niedersächsischen Finanzgericht als verfassungswidrig eingestuft worden. Sollte nun auch das Bundesverfassungsgericht den Soli kippen, will der CDU-Minister rückwirkend ab 2005 die Beiträge zurückzahlen. Wie unser Pleitestaat das bewerkstelligen will, bleibt ein Weihnachtsmärchen. Doch in jedem Märchen steckt ein bisschen Wahrheit. Schäuble kann vielleicht mit Geld aushelfen, schließlich hat er noch etwas aus der Schwarzgeldaffäre auf die Seite geschafft.
Ach nochwas liebe Wessis, die durch die neuen Bundesländer fahren und an jeder Ecke rufen, dass die das alles von unserem Soli bezahlt haben; die Ossis zahlen den Beitrag ebenso.

Mittwoch, Dezember 02, 2009

Adventstürchen Nummer 2

Der amerikanische Präsident Obama will weitere 30.000 Soldaten nach Afghanistan entsenden. Weiterhin bitte er, dass seine Verbündeten ebenfalls aufstocken. Das kommt uns in dieser hektischen Zeit sehr gelegen. Schickt die Soldaten vor Weihnachten los. Das Gedränge auf dem Weihnachtsmarkt wird weniger; das ein oder andere Geschenk muss nicht gekauft werden, da der Onkel im Ausland verweilt. Er sollte bloß vor der Abreise den Tannenbaumstamm anspitzen, denn das kann keiner so richtig aus der Familie. Der Festtagsbraten fällt auch ein wenig kleiner aus und man benötigt nicht zwei, sondern nur einen Kasten Bier.
Endlich friedvolle Weihnachten.

Dienstag, Dezember 01, 2009

Adventstürchen Nummer 1

Heute beginnt wieder die lustige Zeit der Adventskalender für Kinder und Erwachsene. Schon hatten zwei Schwerverbrecher aus der JVA in Aachen ein Problem. Wir öffnen eben HEUTE das erste Türchen und nicht bereits vor fünf Tagen, als die zwei Gefängnisinsassen ihre Flucht antraten. Wenn man die Gesetze und auch die des Adventskalenders nicht befolgt, wird das Türchen wieder geschlossen und Schokolade gibt es auch nicht. Die zwei Ausbrecher gönnten sich lediglich auf dem Kölner Weihnachtsmarkt Limo und Pommes Frites. Entgegen ihren Erwartungen dürfen sie auch den 2., 3. und 4. Advent hinter Gittern erleben.