Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Samstag, April 23, 2011

Immer wieder Ostern

Die großen Feiertage bedeuten oftmals Stress und haben so wenig Besinnliches. Dabei stellt Ostern zwar keine Ausnahme, birgt aber eine leichte Verwirrung in sich, da wir Ostern fröhlich begehen, mit lustigen, bunten Eier und einer ebenso heiteren Suche nach ihnen. Im Gegensatz zu Weihnachten, wo oftmals die Tränen vor Rührung fliessen. Der Vergleich von beiden Festtagen verhält sich reziprok zum Ausleben, welches die Menschheit dazu begeht. Dies wusste bereits der große Philosoph des 20. Jahrhunderts Heinz Erhardt, der es damals so beschrieb:

Feste

Der Karpfen kocht, der Truthahn brät,
man sitzt im engsten Kreise
und singt vereint den ersten Vers
manch wohlvertrauter Weise.

Zum Beispiel „Oh Du Fröhliche“,
vom „Baum mit grünen Blättern“
und aus so manchem Augenpaar
sieht man die Träne klettern.

Die Traurigkeit am Weihnachtsbaum
ist völlig unverständlich:
Man sollte lachen, fröhlich sein,
den er erschien doch endlich!

Zu Ostern – da wird jubiliert, manch buntes Ei erworben! Da lacht man gern – dabei ist ER erst vorgestern gestorben.


Das nervige Anfragen von Verwandten, ob man zu den Festtagen zu Besuch komme, kannte Jesus auch schon.

Dienstag, April 19, 2011

Nachgeschlagen - Japan und die Welt

Die Katastrophe in Japan und der Tsunami schwappt bis nach Deutschland. Doch hier ist die Welle nur noch eine grüne Masse, wie sich bei den Landtagswahlen von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, sowie auch bei den Kommunalwahlen in Hessen zeigte. Der Deutsche katapultiert sozusagen die Grüne Partei auf die Spitzenplätze, unabhängig davon, um welche Wahl es sich handelt. Die Grünen haben allerdings nicht plötzlich die Politik neu erfunden und steigen zu Superstars in ihrem Bereich auf. Deutschland traut der Partei den Umgang mit der in die Kritik geratenen Atomkraftwerken besser zu, sodass sogar eingefleischte CDU und SPD-Wähler der Partei ihr Kreuzchen geben. Viele Grüne stellten sich nach den Wahlen breitgrinsend vor das Mikrofon und äußerten sich, dass der Erfolg von ihrer langjährigen konsequenten Politik her stammt, und dass sie vom Wähler belohnt wurden. Falsch! Der Wähler hat ihnen eine Aufgabe gegeben, die aus den Geschehnissen resultiert, die in Japan passiert sind. Wenn sie es versemmeln, purzeln schon bei den nächsten Wahlen die Prozente.
Leidtragende bei den Wahlen waren unter anderem die FDP. Sie stürzt gleich ins Chaos und strukturiert kopflos um. Guido Westerwelle gibt den Parteivorsitz ab, weiterhin wird gemutmaßt, er gäbe auch den Vizekanzler, den Außenminister und seine Homosexualität ab. Ruhe bewahren wäre die bessere Lösung gewesen. Denn es ist klar ersichtlich, dass die letzten Wahlen in Deutschland ein Stück weit eine Protestwahl darstellt.
Wer im lateinischen nicht so stark bewandert ist, der weiß seit kurzer Zeit auch, was ein Moratorium ist. Frau Merkel hat das Wort ganz bestimmt bewußt gewählt, damit halb Deutschland im Duden oder im Internet nachschlägt und schließlich sagen muss: "Das ist ja was Gutes, die Merkel ist toll!"
Alle Experten warnen uns nun, dass das so ohne Atomstrom nicht geht. Alles wird teurer und wenn wir auf Windkraft umstellen wollen, müssen wir statt Atomkraftwerke noch 100.000 Windkrafträder aufbauen. Es soll und muss was geschehen, aber warum sollte Deutschland damit anfangen?