Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Donnerstag, September 27, 2007

Schlechte Schulnoten für Schulbücher

Stiftung Warentest hat bei der Überprüfung von Biologie- und Geschichtsbüchern aus drei Bundesländern teilweise erhebliche Fehler entdeckt. Mehrfach vergaben die Tester die Note mangelhaft. Das lässt den schiefen PISA-Studien-Turm in Deutschland, oder war es doch Italien?, weiter neigen.
In einem Buch steht der Uhu in der Nahrungspyramide über dem Fuchs, wo doch jeder weiß, dass der Uhu in der Tube lebt. Im anderen fehlt der Warnhinweis bei Experimenten mit Brennspiritus; ist jedoch immens wichtig, denn man will sich beim Basteln von Bomben nicht schon vorher in die Luft sprengen.
Ein Geschichtsbuch verlegte den Sturz Erich Honeckers um einen Monat nach vorn und der Tester fragt, wie Honecker am 7. Oktober das 40-jährige Bestehen seines Staates hätte feiern können, wenn er doch bereits laut Buch am 18. September 1989 zurückgetreten wäre.
Hier könnte es allerdings sein, dass Erich am 18. Sept. „gestürzt sei“, beim Gardinenaufhängen zum Beispiel. Vielleicht ist er noch gar nicht zurückgetreten. Es existiert ein Paralleluniversum, eins mit Mauer und eins ohne.
In 2009 feiert die DDR ihr 60-jähriges Bestehen und Erich kann nicht mehr stürzen, denn er liegt nur noch.
Demnächst sollte Stiftung Warentest mal die Bibel überprüfen, vielleicht ist Jesus nicht gekreuzigt worden, sondern an einer Kreuzung falsch abgebogen und aufgefahren heißt: Er hat einen Unfall verursacht.

Samstag, September 22, 2007

DVD: One Way

Der Film mit Til Schweiger hat genügend schlechte Kritiken erhalten, sodass ich hier einmal eine Lanze für den Streifen brechen muss.
Vergewaltigung in einer Werbeagentur, in der Eddie Schneider (Til Schweiger) gerade Karierre macht. Um seine erfolgreiche Laufbahn nicht jäh zu beenden, muss Eddie den Sohn,
Anthony Birk (Sebastien Roberts), des Inhabers mit einer Falschaussage vor Gericht decken. Eddie, befreundet mit dem Opfer Angelina Sable (Lauren Lee Smith) plagt von nun an sein Gewissen. Angelina greift zur Selbstjustiz, peinigt seinen Vergewaltiger und ermordet in schließlich. Eddie Schneider gerät unter Verdacht und soll verurteilt werden.
Der Zuschauer zeigt schnell Verständnis für das Opfer und obwohl Eddie nicht zu seiner Freundin steht und unschuldig ist am Mord, wünscht man ihm nicht ein Ende im Gefängnis. Der Film zeigt einen Schluss, wie er im realen Leben wahrscheinlich nie vorkommt, setzt sich dennoch mit den Gefühlen der Beteiligten kritisch auseinander. Die gerechte Bestrafung und die kranke Psyche eines Vergewaltigers kann abermals nur am Rande angekratzt werden.
One Way – eine Umsetzung des Themas auf eine neue und interessante Art. Kein Durchschnittskino.

Dienstag, September 18, 2007

Ausbildung im Terrorlager

Wer eine Ausbildung im Terrorlager erhält, soll laut Bundesjustizministerin Brigitte Zypries demnächst bestraft werden. Bevor Sie ihren Urlaub in einem Camp buchen vergewisseren sie sich, dass die da nicht mit Bomben hantieren und der Club sich nicht „Bin Laden“, sondern „Robinson“ nennt.
Ziel sei es, „Vorbereitungshandlungen im Vorfeld terroristischer Gewalttaten gezielter strafrechtlich erfassen zu können“. Ohne eine solche Ausbildung können Sie weiterhin in Ihrer Garage an Bomben basteln und ruhig mal als Test die Mülltonne des Nachbarn in die Luft jagen. Dafür müssen sie nicht gleich 6-10 Jahre in Haft.
Sollten sie nur zufällig in ein Terrorlager gekommen sein, dann keine Panik. Das allein ist noch nicht strafbar; wichtig zum Beispiel für UPS-Fahrer, die den Inhalt der abzuliefernden Pakete in der Regel nicht kennen. Zur Not können Sie sich damit rausreden, dass Ihr Aufenthalt rein religiös motiviert ist und Sie nur mal wissen wollten, ob dort auch das „Vater unser“ gebetet wird. Wer einen Gesellenbombenlegerbrief in der Tasche hat und einen Anschlag plant, für den könnte es ein wenig eng werden. Vergewissern Sie sich auf jeden Fall, dass das Dokument, was Sie nach Ihrem Aufenthalt im Terrorcamp erhalten, lediglich die Hotelrechnung ist.
Komischerweise soll auch das Kaufen von Waffen, Viren, Gifte und Sprengstoff unter Strafe gestellt werden, dabei handelt es sich doch um Grundstoffe. Wohnungen anmieten oder Flugtickets buchen und das Sammeln von Spenden sollen ebenfalls erfasst werden. Alles kann erforderlich sein, um eine Tat auszuführen.
Heben Sie also die toten Ratten, die Sie vergiftet haben auf, fliegen Sie nicht einfach von A nach B, ohne beweisen zu können, was Sie da wollten und Sammeln Sie keine Spenden für die neue Rutsche im Kindergarten ohne den Kaufbeleg vom Baumarkt vorweisen zu können. Mehr noch, machen Sie Videoaufnahmen der rutschenden Kinder und lassen Sie sie am Ende des Rutschvorgangs in die Kamera sagen: „Mein Papi ist kein Terrorist!“

Montag, September 17, 2007

Kinder in der Videothek

Es steht für jeden lesbar an den Eingangstüren der Videotheken, dass der Zutritt Jugendlichen unter 18 Jahren nicht gestattet ist. 17 Manta-Fahrer warten auch brav auf den 18., um endlich hineingehen zu können. Letztens hatte ich zwei Erlebnisse, bei denen ich nicht wusste, ob ich eher lachen oder wütend auf die Erziehungsberechtigten sein sollte.
Im ersten Fall lief ein ca. 4 jähriger inmitten der Actionstreifen-Abteilung umher. Als das Personal darauf aufmerksam machte, dass dies nicht zulässig ist, antwortete der Vater: "Wieso, der kann doch noch gar nichts sehen!" Ich bog um die nächste Ecke zu den Komödien, griff nach irgendeinem Film, um so meinem Lachen einen Grund zu geben, der die eigentlichen Lachnummer überspielte.
Im zweiten Fall rannte ein ebenfalls 3-4 jähriger durch die Regale und vertauschte munter die Filmanhänger, während sein Vater auf der Suche nach einem Movie war. Abermals wies ein Angestellter auf das Verbot hin und wiederum zeigte der Vater kein Einsehen. Der sichtlich überforderte Videothekmitarbeiter verlangte leicht gereizt vom coolen Daddy, den Sohn wenigstens auf den Arm zu nehmen. Als ich die Inhaltsangabe eines brutalen Thrillers durchlas, stand der Mann, mit seinem Sohn im Arm neben mir und interessierte sich für den selben Film und nahm ihn aus dem Regal. Besagtes Kleinkind nahm seinem Vater die Hülle aus der Hand und war nicht gewillt sie wieder auszuhändigen. Daddy ließ ihn gewähren und nahm sich eine neue Hülle. Am Ende war Vater und Sohn vor mir an der Ausgabentheke, hatte mittlerweile den kleinen Mann wieder abgesetzt, der sich auch gleich daran machte, ein paar Horrorvideos anzuschauen. Kurz bevor der Kleine in die Pornoabteilung entwischen konnte, fing sein Vater ihn ein und sie verließen die Scene.
Videotheken-Besitzer müssen mit empfindlichen Geldstrafen rechnen, wenn so ein Fall beobachtet wird oder gar angezeigt wird. Als Inhaber sollte man darauf hinweisen und dem Kunden trocken darüber in Kenntnis setzen, dass man auf seinen Umsatz lieber verzichtet und er doch bitte mit seinem Nachwuchs den Laden verlassen sollte.
Bleibt zu hoffen, dass der Sohn in 20 Jahren mich als 60 jähriger nicht überfällt und abmurkst, so wie er es schon oftmals in jungen Jahren im Fernsehen gesehen hat.

Samstag, September 15, 2007

Der Kunde ist König

Es stört mich seit geraumer Zeit, wie ich als Kunde in verschiedensten Läden an der Kasse abgefertigt werde. Der Kunde ist König heißt ein scheinbar längst vergessener Spruch. Klingt ein wenig verstaubt, vielleicht auch nicht mehr ganz zeitgemäß, doch nur ein zahlendes Etwas zu sein, ist unhöflich und trägt nicht zum Erlebnis- oder Eventeinkauf bei.
An der Kasse herrscht das Motto: Zahlen und den Mund halten. Da steht Kollegin Sabine neben der Kassiererin und wünscht ihr noch einen schönen Tag, oder man fragt, wann sie in Pause geht, wann sie endlich abgelöst wird und sie hat auch noch nicht gefrühstückt. Claudia würde gerne mit ihr die Schicht tauschen und Peter hat sie am Wochenende schon wieder eingeteilt. Betriebsinterne bis private Geschichten werden ausgetauscht. Dinge, die für den Ablauf im Geschäft und den zwischenmenschlichen Beziehungen der Kollegen durchaus wichtig sind. Ich möchte beim Bezahlen meines Einkaufes allerdings auch noch wahrgenommen werden.
Geänderte lange Öffnungszeiten sind für Angestellte keine Freude, damit hat es jedoch nichts zu tun, es ist vielmehr eine Unart.
Ich spreche nicht von übertriebener Freundlichkeit, sondern der Ausübung des Jobs als Kassierer/in, der über das Scannen der Ware und des Abkassierens hinausgeht. Daraus entwickle ich des Öfteren kleine Spiele. Die aufgehaltene Hand der Mitarbeiterin, die während sie mit der Kollegin spricht, in Erwartung, dass ich ihr die Ware übergebe, quittiere ich, indem ich damit solange warte, bis sie mich, meist verstört, anschaut. Den nicht erwähnten Endpreis, den ich als Kunde auf dem Kassendisplay ablesen soll, während die Ablösekraft ihr Frühstück verstaut und beide somit wichtigeres zu tun haben, warte ich ab, bis mir der zu zahlende Betrag ins Gesicht gesagt wird.
Nennt mich kleinkariert und Ewig-Gestriger, ich finde es nicht zuvielverlangt.

Mittwoch, September 05, 2007

Entschuldigung Herr Schäuble!

Vor möglichen Terroranschlägen in Deutschland hatte Innenminister Schäuble fast täglich gewarnt. Die fast schon zu einem Running-Gag heruntergespielten Aussagen konnte keiner mehr ernst nehmen. Heute offenbarte sich nun das Hintergrundwissen der Behörden, als drei Mitglieder einer deutschen Zelle der Islamischen Dschihad-Union festgenommen wurden. Massive Bombenanschläge auf US-Einrichtungen in Deutschland waren ihr Ziel, jedoch die Ermittler hatten die zwei Deutschen und einen Türken bereits unter Beobachtung. Mehr noch, die Polizeibeamten hatten sogar die gelagerten Fässer mit Wasserstoffperoxid im Vorfeld unbemerkt durch eine verdünnte Lösung ersetzt. 5:0 für Innenminister Wolfgang Schäuble und seine Crew.
Jetzt werden die anderen Ideen und und Aussagen von ihm deutlicher und klarer. Zum Beispiel jüngst die Herabsetzung des Mindestalters von 21 auf 18 Jahren, zum Erwerb von Waffen. Wir müssen unser Land im Notfall auch im privaten Bereich verteidigen, Terrorverdächtige abschiessen. Also runter mit dem Alter für den Kauf der Knarren auf 12 Jahre (natürlich nur im Beisein eines Erziehungsberechtigten). Könnte auch sein, dass die Beamten drei 20 jährige im Visier haben, die nur darauf warten zuzuschlagen, sobald sie sich Waffen kaufen können. Wie soll man die vorher festnehmen.
Trojaner auf die privaten PC's, um mögliche Bombenbastelanleitungen zu sichten, oder benötigen die Behörden diese, um bereits vorhandene Bomben zu entschärfen?