Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Sonntag, Oktober 29, 2006

Zwergenauflauf

Otto Waalkes (Bubi) machte heute Station in Kassel. Mit einigen seiner Mitzwergen ist er auf Promotiontour für den neuen Film „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“. Eine erstaunlich hohe Anzahl von Darstellern bahnte sich einen Weg durch die wartenden Zwergenfans und verteilten Autogramme. Die Kassler verhielten sich brav, der eigens eingekleidete „Zwergenschutz“, so die Aufschrift auf den T-Shirts, der mit Zipfelmützen bewaffneten Ordnern, musste kaum eingreifen.
Das Merchandising ist nicht nur in diesem Bereich wohl durchdacht, jeder Zwerg hat seine eigene Autogrammkarte dabei und zeichnet vor Ort selbst mit seinem Namen. Cloudy (Boris Aljinovic), Ralfie (Norbert Heisterkamp), Speedy (Martin Schneider), Sunny (Ralf Schmitz) und sogar das böse Rumpelstilzchen (Axel Neumann) verschwanden neben Otto (alle im Flimoutfit) nach einem ca. 30 minütigen Dauerlächelns und Schreibens im Cinestar-Kino und schauten sich zusammen mit Nichtwaldbewohnern den Film an.
Otto Waalkes, der Altmeister des Comedy ist nicht weg vom Fenster. Er und sein Beraterstab haben die Zeichen der Zeit erkannt, dass ein alternder Blödelbarde allein die Menschen nicht mehr ins Kino lockt, und alle für den Film engagiert, die durch die deutsche Medienlandschaft geistern und die Menschen auf unterschiedlichste Art zum Lachen bringen. Dabei hat es den Anschein, dass jeder Akteur sein eigenes Comedy-Ich miteinbringen darf. Otto allein ist nicht genug!

Freitag, Oktober 27, 2006

Alle Mühe umsonst

Es ist so lustig zu wissen, dass der Rest der Menschheit keine Ahnung hat, was sich hinter den Texten des Schreibers verbirgt. Sich den Kopf zerbricht, wie transportiere ich das nach aussen und die Hintergründe nicht kennt. Der Schreiber trägt sein Geheimnis mit ins Grab und hat sich dennoch befreit und spart die Kosten eines Psychiaters.

Spring forward, Fall back

Es beginnt wieder, das größte Verwirrspiel nach der Diskussion, ob Klinsmann als Trainer der deutschen Nationalelf bleibt oder geht, die Sommer- bzw. Winterzeit. Sinn und Unsinn dieser Umstellung ist schon lange kein Thema mehr. Immer mehr wird es zu einem feststehenden Kalenderdatum, wie etwa der 24.12. oder der 31.12., diese Daten kommen auch jedes Jahr sehr überraschend.
Das Problem der Menschen ist dagegen die Frage, ob sie die Uhren nun vor- oder zurückstellen müssen. Eines von vielen Eselsbrücken kommt aus dem englischen Sprachraum: Spring forward, Fall back. Spring für springen oder auch Frühling und Fall für Herbst oder auch fallen. Spring – vorwärts und fall rückwärts, daher auch Frühling vor, Herbst zurück.
Hundebesitzer oder Bauern merken es spätestens, wenn ihre Tiere nicht mehr die Zeiten einhalten. Söhne und Töchter merken es, wenn Vater oder Mutter sie darum bittet die Uhrzeit am Videorecorder neu einzustellen.

Mittwoch, Oktober 25, 2006

George erklärt uns die Welt

Es ist absolut nicht mehr zu ertragen, Präsident Bush über die Lage im Irak reden bzw. quatschen zu hören. Wer legt ihm solche Blätter zum Vorlesen hin, auf denen „sehr besorgt“ steht in Verbindung mit der Dauerkatastrophe im Irak.
„Die Geduld der USA sei nicht grenzenlos.“ Vielleicht nicht die Geduld der Amerikaner, aber bestimmt seine, wenn man die Soldaten seit nunmehr 3 Jahren im Land stationiert und abschlachten lässt. Ach ja, der Terrorismus muss bekämpft werden. Während seine Armee im Irak getötet wird, gehen überall in der Welt die Bomben der Terroristen hoch und Bin Laden ist auch bereits Geschichte. Sollte er nicht hinter den Anschlägen des 11.Septembers 2001 stecken? Entschuldigung, der freie Irak wird ein Verbündeter sein im Kampf gegen den Terror. Dann schickt er das freie irakische Volk nach Nordkorea, sollen denen doch die Atombombe um die Ohren fliegen.
Das Tötungsmischungsverhältnis zwischen amerikanischen Soldaten und irakischen Sicherheitskräften sieht zufriedenstellend aus, im Oktober betrug es 93 zu 300! Prozentual ausgedrückt sterben bloß 23% der Amis, und das geht in Ordnung, weil sowieso mehr Irakis dort leben.
Hilflos ist Bush und sein Gefolge, er hat es aber auch verdammt schwer. Kennedy ging zur Berliner Mauer und sagte: "„Ich bin ein Berliner!“ – Reagan ging zur Mauer und sagte: „Tear this wall down!“ – und alle jubelten ihnen zu. Wie soll er das toppen, wenn er am „Ground Zero“ steht.

Montag, Oktober 23, 2006

So nicht!

Rein äußerlich hat er sich nicht verändert. Älter geworden, doch das Gesicht ist vertraut. Nie ernsthaft krank gewesen und nun kränker denn je. Er gibt auf, stellt sich nicht den Anforderungen, die das Leben jetzt für ihn bereit hält. Wo ist der Held meiner Jugend geblieben? Ist es eine Warnung an das eigene Restleben? Ich werde es nicht akzeptieren und werde ihn verfluchen, wenn ich vorzeitig an seinem Grab stehen sollte.
Du wolltest mich und bist verantwortlich dafür bis zu Deinem Ende; und Du hast die Pflicht, dieses Ende lange hinauszuzögern. Ich werde das einfordern, auch wenn es Dir nicht gefällt.

Sonntag, Oktober 22, 2006

Eine von diesen Nächten II.

Meist legen es die Tage offen und machen die Nächte schlaflos. Die Gedanken veranstalten einen Iron-Man um den ganzen Globus. Der Radiosender sagt: "Gib mir das Gefühl zurück!"; meint damit doch nur Erinnerungen, die mit Musik verbunden waren. Worte und Stimmungen werden plötzlich laut, für die man kein Gehör mehr hat, die so fern von dem sind, was man jetzt weiss, oder glaubt zu wissen. "Somebody said: 'Live ev'ry moment, before it is all too late!' (Lyrics from Beeline). Hab ich getan, dennoch habe ich ein paar Momente verpasst.

Eine von diesen Nächten I.

Die Wünsche und die Bitten an etwas höhergestellten Menschen oder Personen sind erschöpft. Der Glück- und Zufallsfilm hat gerade eine Werbepause eingeschoben. Man kommt demnach nicht drumherum die Eigeninitiative zu ergreifen. Das sollte kein Problem darstellen und bedeutet bloß ein wenig Kaltschnäuzigkeit. Es fehlt nicht an Potential und Courage, sondern am blödsinnigen Wunsch, es auf Anhieb perfekt zu verwirklichen. Die Vergangenheit kann so schnell Geschichte sein.

Mittwoch, Oktober 18, 2006

Kopflos


Sie haben es getan. Heute wurde „Herkules“, dem Wahrzeichen der Stadt Kassel der Kopf abgenommen. Seit fast 300 Jahren thront die 8 m hohe Kupferfigur, einst von Landgraf Karl errichtet, über der Stadt.
Durch Zufall entdeckten Feuerwehrleute 2003 bei einer Kletterübung die dringend benötigte Renovierung des antiken Helden. Lose Steine kamen den Männern entgegen, das Mauerwerk erwies sich als porös.
Eingehüllt mit Gerüst und Tüchern steht er nun da und lässt wortlos an sich arbeiten. Für die Sanierungsarbeiten muss in die Figur hineingeklettert werden; aus Sicherheitsgründen und um genügend Luft für die Arbeiter zu haben, dementsprechend der Kopf herunter. So schnell wird der Herkules diesen auch nicht wiederbekommen, es stehen noch Zahnarzt-, Friseurbesuche und ein Wellnessprogramm an.
Die insgesamt veranschlagten 3-4 Jahre der Renovierung sollen rund 22 Millionen Euro kosten. Jedoch ist sicher, dass das Land Hessen danach keine 300 Jahre Ruhe hat, da der griechische Held auf Tuffstein gebaut wurde, welches relativ schnell verwittert. Es darf aus Denkmalschutzgründen aber kein beständigeres Material verwendet werden.

Sonntag, Oktober 15, 2006

PC-Adventure "The Moment of Silence"

Als Krabbeltisch-Spiel-Erhascher erwarb ich das Sifi-Adventure-Game "The Moment of Silence".
Diese Spiele haben längst nicht mehr das Flair vergangener Tage, da das Internet viele Seiten mit Walkthroughs, Komplettlösungen und Foren bietet. Um an einer schwierigen Passage herauszufinden, dass man die Zahnbürste mit dem Schliessfachschlüssel benutzen muss, stellt heute nicht wirklich ein Problem dar. Doch wer will schon Wochen oder Monate verbringen, um auf die kuriosesten Ideen zu kommen.
Der Spieler befindet sich im Jahr 2044. Sämtliche Kommunikation, persönliche Daten, Informationen und ähnliches finden über digitale Datenträger statt. Geglaubt wird nur das, was im www veröffentlicht wird. Bücher, sofern es noch welche gibt, müssen registriert sein, ansonsten drohen Strafen der Regierung. Das Schreiben, mit Kuli, Bleistift oder Füller ist abgeschafft worden, es wird sogar nichtmehr an Schulen gelehrt. Keine realitätsfremde Theorie also.
Etwas näher hinter dieser Fassade zu blicken animiert "Peter Wright", als sein Nachbar von einem Einsatzkommando brutal von seiner Familie abgeführt wird. Verschwörungstheorien, Aliens und der Überwachungsstaat stehen als Lösung zur Verfügung.
Das Handling der Hauptspielfigur ist für einen erfahrenen Adventure-Game-Spieler kein Thema. Macht man alles richtig, wird die Welt abermals gerettet. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt.
Positiv zu erwähnen ist das Hauptmenue des Spiels, dass mit einem einfachen Klick die benötigten Updates bereit hält. Nette Ideen, wie das Auffinden eines Videoplayers, um ein uraltes Magnetband abzuspielen (sprich Videokassette) gehören zum Highlight des Spiels, für alle diejenigen, die ein Sifi-Abenteuer mit der heutigen Technik in Verbindung bringen möchten.
Geklaut wurde aus vielen Filmen und anderen Games, die dieses Genre thematisieren.
Die Animation der Charaktere lässt für meinen Geschmack immer noch zu wünschen übrig, doch die Technik ist längst nicht am Ende in dem Bereich.
Gesamtnote 3.

Dienstag, Oktober 03, 2006

Zappen auch im Radio

Zappen, dieses Wort kennt man eigentlich nur in der Verbindung mit dem Fernsehkonsum. Seit einiger Zeit wende ich das wilde Umschalten auch im Radiobetrieb an. Beruflich viel im Auto unterwegs und somit zumindestens tagsüber Vielhörer, habe ich 5 Sender einprogrammiert zwischen denen ich ständig hin- und herschalte. Der Hauptgrund für das nervöse Schalten ist nicht die moderne Musik, die mir als 42 jähriger nicht gefallen könnte, sondern die Eintönigkeit und der Gleichklang aller Lieder, die gespielt werden. Ferner sind in allen Sendern die Datenbanken kleiner als meine CD- und LP-Sammlung. Im Zeitalter der Digitaltechnik ist das unverständlich. Die breite Masse der Hörer siedelt sich anscheinend in der seichten Rock- und Popwelt an.
Vor einiger Zeit wurde ich ausgewählt am Telefon bei einer Musikgeschmacksumfrage teilzunehmen. Man spielte mir mehrer Lieder kurz an, die ich mit Schulnoten bewerten sollte. Bis auf 1-2 Songs verteilte ich nur Noten ab 4 aufwärts. Sie hatten alle einen Level der nett war, aber langweilig, egal ob Oldie oder modern. Damit war meine Befragung dann beendet, da ich zu schlecht benotet hatte und für den Sender nicht als Hörer geeignet bin. Ich fragte die freundliche Telefonistin, ob sie denn nicht wissen wolle, was ich mir für Lieder wünsche. Sie antwortete mit einem Nein. Mich will kein Sender als Zuhörer haben, bin ich nicht radiotauglich?