Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Mittwoch, Februar 27, 2008

Kino: I Am Legend


Die bereits dritte Verfilmung des Romans von Richard Matheson "I Am Legend" mit Will Smith ist ein gelungener Endzeitfilm. Bezogen auf die Probleme der modernen Welt mutiert ein Heilmittel für Krebs zu einem Virus, der die Menschheit vernichtet. Die einzigen Überlebenden sind Robert Neville (Will Smith) mit seinem Schäferhund Sam, einigen wilden Tieren und lichtscheue Mutanten. Für die Infizierten nachtaktiven Gestalten ist Robert Nahrung, ihre Aggressivität kennt dabei keine Grenzen und darf als Übermenschlichkeit betrachtet werden.
Als Wissenschaftler arbeitet er seit 3 Jahren unaufhörlich an einem Impfstoff, der den Rest der Menschheit retten soll. Dazu muss er sich gelegentlich einen Probaten einfangen.
Eindrucksvolle Bilder des menschenleeren Manhattans bzw. New York. Als Robert seinen Hund verliert und mit seiner Wut darüber fast selbst zum Mutanten wird, hilft ihm Anna, die ebenfalls wie ihr kleiner Sohn nicht infiziert ist.
In einigen Kritiken über den Film ist zu lesen, dass an dieser Stelle die Story auseinander fällt. Doch wo es bei Robinson Crusoe mit "Freitag" oder Cast Away mit "Wilson" erst richtig beginnt, kommt man bei "I Am Legend" zum Schluss. Dieser Streifen muss nicht weiter gehen, denn die Kernaussagen sind jetzt vorhanden: Es gibt weitere Überlebende, Robert muss lediglich das Gegenmittel finden, die Frau und den Jungen retten, und sich dafür opfern. Kritikbedürftig ist der religiöse Glaube Annas, der wiedereinmal das Überleben der Menschheit sichert.

Montag, Februar 25, 2008

Endlich entlarvte Steuersünder

Der Staat freut sich über mehrere hundert Millionen Euro der Steuersünder. Selbstanzeigen, Razzien, Listen, alles ist in Aufruhr. Dabei ist das nun wirklich nichts Neues. Bei jeder zweiten Gartenparty im Kleingärtnerverein erzählt man sich, nach einigem Genuss von Alkohol, seine Steuerhinterziehungen, warum sollte es bei den Leuten, die richtig Geld verdienen anders sein. Das Geschrei der Empörung ist völlig unangebracht, stattdessen sollte "Hurra" in Deutschland gerufen werden. Diese Äußerungen kommen nur vom kleinen Mann der, wenn er Glück hat, 100€ von der Steuer zurückbekommt. Außer von billigen Boulevardmagazinen im Fernsehen, kommen solche Menschen natürlich nichts ans Mikrofon.
Wie war das doch gleich: "Geiz ist geil, wenn er rauskommt, dann ist er noch viel geiler!"

Freitag, Februar 22, 2008

Formel 1 im zweiten Jahr nach Schumacher

In 3 Wochen geht die Raserei wieder los. Schumi hat sich noch nicht zum Comeback entschlossen, scheint das Rentnerleben zu genießen. Deutsch bleibt es dennoch in der Königsklasse des Rennsports, auch wenn Bruder Ralf das Handtuch geworfen hat. Liest man den neuen "Formel 1 Kicker" erlaubt sich ein Vergleich der Formel 1 mit dem Ballermann auf Mallorca - alles deutsch. Der Strohhalm ist vorhanden, fehlt eigentlich nur noch der Sangria-Eimer im Cockpit der Piloten. Endlich wieder 22 Autofahrer, die sich nicht über die Benzinpreise beschweren. Da muss der Tankwart keinen Shop einrichten, um Zusatzgeld zu verdienen. Die Jungs kommen schnell rein, tanken mit ihrem Teamnamen, fragen nicht nach dem Toilettenschlüssel und sind innerhalb von 10 Sekunden wieder auf der Piste.
Der coolste wird auch in diesem Jahr der Weltmeister aus 2007 sein: Kimi Räikkönen (Bild bitte großklicken).

Dienstag, Februar 19, 2008

PC Adventure "Die Kunst des Mordens"

Die Bilder der Verpackung versprechen ein spannendes Spiel mit verschiedenen Handlungsorten. Was sich nach der Installation auf dem Bildschirm bietet ist enttäuschend. Nach der Anfangssequenz geht unsere Hauptdarstellerin, FBI-Agentin Nicole Bonnet, auf die Suche nach Druckerpapier. Will meinen, dass viele Rätsel des Spiels erscheinen, als wäre den Programmierern nichts Besseres eingefallen. Gummihandschuhe und Papiertüten, die zur Grundausstattung einer Agentin gehören können nicht eingesackt werden; Antwort von Nicole: "Ich weiß nicht, was ich damit anfangen sollte." Das echte FBI muss Tränen gelacht haben. Um einmal etwas Positives zu berichten: Es gibt einen Hilfebutton, der alle Objekte in einer Szene für kurze Zeit anzeigt und begibt man sich zum nächsten Ort, verschwinden alle Gegenstände aus dem Inventar, die man nicht mehr benötigt. Dagegen kommen sehr viel Inventarobjekte nur ein einziges Mal zum Einsatz.
Die Story ist flach und entgegen der angekündigten überraschenden Wendungen ziemlich durchsichtig. Die obligatorischen Fernreisen sind ebenfalls spannungslos, die Ziele schnell gefunden und erobert und schon ist man zurück in der Heimat. Ach ja, und nebenbei pflastern Leichen den Weg von Miss Bonnet. Theatralisch wird jedem Opfer das Herz herausgerissen.
Am Ende fliegt die Agentin bei falschen Drahtverkabelungen mitunter mehrfach in die Luft, was zwar nicht gezeigt wird, aber durch "Game over" bekräftigt wird.
Fazit: Erzeugt keine Spiellaune und sollte schnellstens auf dem Krabbeltisch für 2,50€ enden.

Montag, Februar 18, 2008

Erkläre mir die Steuer

Was Zumwinkel ist bloß mit meiner Steuererklärung los? Das Finanzamt überweist mir knapp 100 Euro weniger als das Steuerprogramm errechnet hat. Laut Nachfrage meinerseits sei das Geld ins Ausland verschwunden, allerdings hätten sie es gefunden. Da fällt mir ein Liechtenstein vom Herz. Der Zollbeamte Fiskus hatte auf den harmlos wirkenden Postboten kein Auge geworfen. In dem kleinen Land gibt es zu wenig Grenzbeamte, kein Wunder, wo die Kontrollen doch in Europa überwiegend gefallen sind. Na ja, jedenfalls ist dieser Postbote auch ein Dax und die erbeuten unter anderem auch Mäuse.

Mittwoch, Februar 06, 2008

Dieses Jahr war alles anders

Das hatte sich Charly schon immer gewünscht, seinen Geburtstag mit allen Freunden, Bekannten und Verwandten zu feiern. Der harte Kern blieb ihm all die Jahre treu; seine Familie, die engsten Weggefährten und auch die nächsten Nachbarn. Aber bereits die nur 20 km entfernten alten Kollegen scheuten den Weg und begnügten sich mit einem Anruf. Bei anderen war ein Familienmitglied erkrankt, man musste zur Spätschicht oder man wusste nicht so genau, wo Charly jetzt eigentlich wohnt. Charly machte sich nichts vor, ähnliche Ausreden hatte er selbst auf Lager.
Doch dieses Jahr war alles anders gekommen. Aus allen Ecken kamen sie, bloß um ihn zu sehen. Sogar die Wirtin seines Stammlokals, das er seit fast 2 Jahren nicht mehr besuchte, erschien auf seiner großen Feier. Arthur, mit dem er sich fürchterlich verkracht hatte, wahrscheinlich wegen irgendwelchen politischen Differenzen; der Hofberger, ein alter Arbeitskollege, den er seit dem Beginn der Rentenzeit nie wieder gesehen hatte; die Nachbarin aus dem ersten Stock seiner alten Wohnung, die ihn versucht hatte zu verführen, er jedoch damals sofort die 2 Treppen hinunter zu seiner Frau ging; alle waren sie da. Manche von ihnen konnte er gar nicht zuordnen und blickte stumm in die illustre Gästeschar. Zu gerne hätte er allen zugeprostet und ein Dankeschön für ihr Kommen zugeworfen. Doch das ging nicht mehr. Es war nicht sein Geburtstag, sondern seine Beerdigung.

Sonntag, Februar 03, 2008

Buchstöckchen

Von home42 kam dieses Stöckchen. Die Aufgabe:
* Nimm das erste Buch in deiner Nähe (das mindestens 123 Seiten hat).
* Öffne das Buch auf Seite 123.
* Finde den fünften Satz.
* Poste die nächsten drei Sätze.
* Wirf dein Stöckchen an 5 weitere Blogger!

Das erste Buch in meiner Nähe, und es ist tatsächlich ein Buch, zeigt folgende seltsamen Sätze:

_____6__3_
___57__1__
______ 3_4

Dieser Auszug stammt aus "Sudoku Teil 2 - 248 kultige Zahlenrätsel" (Die Suchtgefahr geht weiter!). Garant Verlag GmbH, Leonberg 2006.
Ok, ich dachte mir schon, dass es wohl nicht das Richtige ist, also nahm ich das zweite Buch aus meiner Nähe zur Hand:

Anaphrodisiakum (griech.) s.Gen.-s Mz. -ka den Geschlechtstrieb dämpfendes Mittel
Anaphylaxie (griech.) w. 11 Überempfindlichkeit gegen artfremdes Eiweiß
Anarchie (griech.) w. 11 Gesetzlosikeit, polit. Unordnung

Aus "Knaurs Rechtschreibung"; herausgegeben vom Lexikographischen Institut, München 1976.