Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Dienstag, August 23, 2011

Loriot - Der unbestrittene Meister

Ihr habt kein Jodel-Diplom? Zu spät, Loriot kann euch keines mehr ausstellen. Vicco von Bülow ist laut Presseberichten sanft entschlafen. Beginnt man darüber nachzudenken, welcher Sketch von ihm der beste war, hat man gleich verloren. Der Lottogewinner, Herren im Bad, Der sprechende Hund, Die Nudelkrise, Das Ei usw.; da gibt es kein Ende. Der Meister des Humors bleibt unerreicht. Die große Menge, der heutigen Comedians, wird die nächsten Tage vor dem Fernseher sitzen und die Arbeiten von Loriot in verschiedenen Sondersendungen sehen und feststellen müssen, dass sie so gut niemals werden können. Ein Beispiel dafür ist ein Talk mit Vicco von Bülow bei Reinhold Beckmann, bei dem auch Olli Dittrich zu Gast war. Loriot äußerte sich sehr lobend über Dittrichs Kunstfigur "Dittsche", so dass es Olli Dittrich peinlich war.
Im Sketch, als Hermann einfach nur im Sessel entspannen wollte und seine Frau ihn nicht ließ, sagte er immer wieder: "Ich möchte hier sitzen." Ich hoffe Loriot bekommt einen guten Sitz im Himmel.

Samstag, August 20, 2011

DVD: TimeCrimes

Erst spät entdeckte ich, als Zeitreisefilm-Fan, den bereits 2007 gedrehten spanischen Film TimeCrimes. Es ist schwer in diesem Genre etwas neues zu präsentieren. Die Klassiker aus diesem Bereich stehen meist hoch auf dem Thron und die Regisseure müssen heute versuchen, die kleinen Fehler aus den alten Filmen zu schließen und den Fan immer wieder zu überraschen.

Der Ehemann Héctor beobachtet mit dem Fernglas im Liegestuhl sitzend eine junge Frau, die sich im nahe gelegenden Wald entkleidet. Als er sich auf die Suche nach der schönen Stripperin begibt, wird er von einem Unbekannten angegriffen und verletzt. Er flieht und landet in einem Labor, wo ihm ein Wissenschaftler zur Hilfe kommt. Er versteckt Héctor in einem Bottich, der sich als Zeitmaschine entpuppt und wenig später steigt Héctor heraus und befindet sich ein paar Stunden in der Vergangenheit wieder. Durch das Fernglas sieht er sich selbst, wie er im Liegestuhl die Gegend beobachtet. Was ist zu tun?
Héctor macht sich zunächst keine Gedanken, was er tun und lassen sollte, damit er wieder zu seiner Frau zurückkehren kann. Er merkt allerdings schnell, dass einiges seinen bestimmten Lauf nehmen muss, um weiter zu existieren.
Der Film läuft geradlinig ab, somit können die Neulinge unter den Zuschauern schnell begreifen, was als nächstes passieren muss. Für Kenner ist vieles vorhersehbar. Jedoch trübt es nicht die Lust am Zusehen.

Fazit: Auch wenn ich diese Worte beim Ansehen neuer Zeitreisefilme bereits oft geschrieben habe, stehe ich auch hier voll dahinter: Ein Muss für Fans dieses Genres. Umso mehr, da die finanziellen Mittel eines spanischen Filmteams weitaus geringer sind, als die aus Hollywood. Umso trauriger, die Ankündigung aus Amerika von diesem Film ein Remake zu drehen, damit sie der Welt zeigen können, dass sie es besser können.

Samstag, August 06, 2011

DVD: Buried - Lebendig begraben

Nichts für Menschen mit Klaustrophobie. Der amerikanische Truckfahrer Paul Conroy (Ryan Reynolds) liefert Hilfsgüter in den Irak. Sein Konvoi wird überfallen und Paul erwacht aus einer Ohnmacht in einem Holzsarg. Genau dort beginnt der Film. Diese Szenerie verlässt der spanische Regisseur Rodrigo Cortés 91 Minuten lang nicht. Nachdem die anfängliche Panik etwas unter Kontrolle gebracht wird, findet Conroy ein paar Hilfen in seinem Gefängnis. Und plötzlich vibriert zu seinen Füßen ein Handy. Er kann tatsächlich mit der Außenwelt kommunizieren, was ein echtes Novum im Film darstellt. Bisher wurden Mobiltelefone in Notfällen im Movie stets unbrauchbar gehalten und die Frage, warum wir in aller Welt diese Teile kaufen ad absurdum geführt. Jedoch erzählt ein mal der Notrufzentrale, dass ihr euch lebendig begraben in einem Sarg befindet. Schließlich meldet sich der Totengräber und verlangt über die Botschaft ein deftiges Lösegeld. Paul versucht mit seinen spärlichen Mitteln alles, sich aus seiner Lage zu befreien.
Fazit: Mutig einen Film so zu gestalten. Erstaunlich, dass dabei kaum Langeweile entsteht. Am Ende bleibt der Zuschauer dabei, weil ihn die Frage quält: Kommt er dort lebendig heraus?