Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Samstag, Oktober 31, 2009

Plötzlich...

Wenn etwas nicht gelingen will, mit dem man sich mitunter jahrelang versucht, vermischen sich die Gefühle, sobald man sich darauf extrem konzentriert. Nach dem Down beginnt die Fahrt nach oben und wieder zurück. Hinzu kommen die Zwischenstationen, bei denen man sich weder für die eine noch für die andere Richtung entscheiden kann. Wenn man ab und zu die Außenwelt wahrnimmt, begegnet man Menschen, die es offensichtlich besser hinbekommen, obwohl sie augenscheinlich auch keine Überflieger sind. Man geht an ihnen mit gespielter Sicherheit vorbei und wünscht sich in ihre Zufriedenheit hinein. Doch damit kommt man keinen Schritt weiter. Richtig nagt es, wenn zusätzlich ein Bekannter sagt, dass er plötzlich und niemals erwartend so lebt, wie er schon immer leben wollte. Plötzlich heißt, dass etwas Unerwartetes geschieht. Muss man darauf warten, oder kann man es erarbeiten? Wie aktiv beeinflußt man sein Leben, oder lebt man nur um aktiv zu sein?

Montag, Oktober 12, 2009

Die mit dem roten Stuhl

Seit geraumer Zeit springt mir ständig eine Werbung entgegen, die ich weitaus gefährlicher empfinde als die Schweinegrippe. Ein korpulenter Prominenter wirbt für ein megagroßes Möbelhaus und jeder Spot endet mit dem Satz: "...die mit dem roten Stuhl!"
Wie soll der Verbraucher helfen können. Blutungen aus Körperöffnungen sind eine ernste Sache. Viele scheuen den Gang zum Arzt, jedoch damit an die Öffentlichkeit zu gehen scheint ein ganz neuer Weg zu sein.
Gehen die Käufer in ein Möbelgeschäft, bei dem mindestens ein Mitarbeiter Rektalblutungen hat? Nicht dass es ansteckend wäre, aber wer würde ein Sofa kaufen wollen, auf dem solch ein Mitarbeiter bereits gesessen hat. Oder werben sie um Ärztekundschaft? Viele Prominente setzen sich für Aids ein, ist Hr. Ottfried Fischer jemand der auf Blutstuhl aufmerksam machen will?

Sonntag, Oktober 04, 2009

Kino: Die Frau des Zeitreisenden

Natürlich darf man als Fan von Zeitreise-Filmen an diesem Streifen nicht vorbeigehen. Die Romanvorlage, The Time Traveler's Wife von Audrey Niffenegger, erschien im Jahre 2003. Fans dieses Filmgenres seien jedoch gewarnt. Sie werden vergeblich auf echte Zeitreiseprobleme oder Paradoxa warten. In erster Linie ist es ein Liebesfilm, wie "Das Haus am See" (Sandra Bullock und Keanu Reeves).
Völlig unerwartet muss Henry (Eric Bana) immer wieder durch die Zeit reisen. Keine Vorwarnung ereilt ihn und plötzlich erscheint er nackt an irgendeinem Ort und in irgendeiner Zeit, zumindest hier lässt der "Terminator" grüßen. Die Beschaffung der Kleidung am Zielort spielt sich allerdings weniger brutal ab, als bei Arnie. Nie weiß Henry, wie lange er bleibt, ehe er wieder zurückreist. Die Erklärung für sein Phänomen, wird grob gesagt als genetischer Defekt bezeichnet. Bei seinen Reisen trifft er die 6 jährige Clare (Rachel McAdams), die er fortan immer wieder bereist und sie aufwachsen sieht. Schließlich werden sie, als Clare erwachsen ist ein Paar. Doch der Stress für Henry wird nicht besser. Es ist mühselig mitzuverfolgen, wann Henry in welchem Alter wo erscheint. Obwohl seine momentane Situation jedesmal in wenigen Sätzen erklärt wird, ist es nicht weiter wichtig. Das Paar erlebt Höhen und Tiefen, wie fast in jeder Beziehung, aber die sind vorprogrammierter, wenn einer der beiden Partner ein Zeitreisender ist.
Fazit: Wer die Zeit-, aber keine Liebesfilme mag, der erhält mit diesem Movie eine gesunde Mischung und kann seinen Partner, der es andersherum sieht, getrost ins Kino einladen.