Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Dienstag, November 28, 2006

Erlebniseinkauf

Nicht nach dem Motto "Geiz ist geil", sondern "Bald ist Weihnachten", ging ich heute in die Ladenkette, die ganz Deutschland mit dem Geiz-Spruch verseucht hat. Der andere Markt tituliert mich als "blöd", wenn ich seine Produkte kaufe. So habe ich es zumindestens verstanden. Der neue Slogan meint sogar es wäre alles "schweinebillig". Doch dieses Thema muss zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden, denn es ging eigentlich darum einer älteren Dame (meiner Mutter) eine Digitalkamera zu kaufen. So eine Kamera sollte nicht mit Millionen von Pixeln und tausenden Einstellmöglichkeiten versehen sein. Die Generation, zu deren meine Eltern gehören, haben einige technische Errungenschaften erlebt, aber der Festplattenspeicher ist leider bald ausgereizt:
Vom Wählscheibentelefon über das Tastentelefon bis zum Handy; vom Schwarz/Weiß-Fernseher über den Farbfernseher zum Plasma-TV; vom Video-2000 über VHS-Recorder zum DVD-Player;
von der Super 8 Kamera über die Videokamera zur Digital-Cam - halt! Hier bin ich wieder angekommen, wo ich angefangen habe.
Die einfache und übersichtliche Bedienung dieser Kamera war mir sehr wichtig. Tatsächlich gibt es in den oft verpöhnten Technikmärkten kompetente Verkäufer, die sich dieser Problematik stellen und dahingehend eine gute Beratung erteilen können. Z.B. wurde ich auf ein gleichpreisiges Gerät mit einem größeren Display aufmerksam gemacht, dass mir das Gefühl vermittelte: "Der Mann denkt mit!" Der Verkäufer erkannte ebenso, welches Wissen für den Benutzer der Kamera von belang ist (der Mutter) und welche Kenntnisse für die Weiterbearbeitung der Bilder (dem Sohn) und die Verbindungskabel interessant sind.
An der Ausbildung dieses Mitarbeiters hat die Firma jedenfalls nicht gegeizt.

Mittwoch, November 22, 2006

Amokschütze aus Emsdetten

Zurecht ein Vorkommnis über das man keine Witze machen sollte. Hastig wird nun wieder nach Gründen für die Tat gesucht und schnell welche gefunden. Die bösen Ego-Shooter PC-Games. Ist der Attentäter ein mieser Spieler gewesen? Getötet hat er nur sich selbst. Das solche Spiele ein Trainingslager für Amokschützen sein sollen, kann nicht oder zumindestens nicht allein der Grund für das Drama gewesen sein. Mit der PC-Maus virtuelle Menschen zu töten ist etwas anderes als eine richtige Waffe in den Händen zu halten. Ferner hat man noch keinen Irren gesehen, der im Hühnerhof das Federvieh erschießt, obwohl es so viele Moorhuhn-Meister-Schützen gibt. Das harmlose PC-Flugsimulator-Spiel hat weit größere Opfer gefordert. Und bei Google-Earth kann man jedes Ziel der Welt bereits genauestens erforschen.

Sonntag, November 19, 2006

Mütter quatschen die Kleinkinder zu

Eine neue Studie über die Spracherlernung der Kleinkinder hat erstaunlicher Weise festgestellt, dass sich der Nachwuchs eher an den Vätern orientiert, wenn es darum geht sich verbal mitzuteilen. Demnach reden die Mütter zuviele Worte, ein Kind kann offensichtlich vom geringeren Sprachschatz des Mannes eher lernen. Das ist es, das sprichwörtliche Kind im Manne.
Folgende Situation ist vielen bekannt: Mama und Papa kommen gemeinsam vom Einkaufen zurück und begrüßen ihr Kind, dass zwischenzeitlich bei der Oma geparkt wurde.

Mama: "Ja, wo ist denn mein Schatz?-Du lachst ja wieder so süss!-Hat die Oma dir denn auch das Fläschchen gegeben?-Und ganz vollgekleckert bist du.-So vollgekleckert.-Jetzt ist die Mama wieder da-jaa mein Spätzelein.-Die Hose ist auch wieder voll.-Warst du denn auch lieb.............
Papa: "Hi Baby!"
Kind: "Hi!"

Freitag, November 17, 2006

DVD Poseidon

Gezeichnet und betäubt von einem 2 stündigen Zahnarztbesuch, fuhr ich völlig zugedröhnt in die Videothek und suchte einen Film, der mein Hirn nicht beansprucht, aber trotzdem ein gewisses Niveau nicht unterschreitet. Einer der Streifen, bei dem man sich aufs Sofa legen kann und gegebenfalls einschlafen darf, ohne Reue.
Wolfgang Petersen's Remake von "Poseidon" war die richtige Wahl. Petersen läuft immer noch seinem Welterfolg "Das Boot" hinterher. Meerwasser hatte es ihm auch bei "Der Sturm" angetan, warum also nicht noch mehr Wasser?
Wieder stellte sich mir die Frage, hat es eigentlich irgendwann einen erfolgreichen Remake gegeben? Labidale Antwort: Das liegt im Auge des Betrachters.
Schöne digitale Riesenwelle bringt die Poseidon zum kentern bzw. umdrehen. Banale Geschichten um den Trupp, der nun versucht von unten nach oben zu klettern (zu den Schiffsschrauben). Wasser, Geschrei, letzteres natürlich nur von hysterischen Frauen und zwei Anführern (natürlich Männer), die sich auf dem Schiff auskennen, wie in ihrer Hosentasche. Der eine von ihnen joggt ausgiebig am Anfang des Films über alle Decks, somit kennt er alle Nieten des Schiffes und weiß, wie man über die Kombüse zum Ruheraum des Mechanikers kommt.
Der andere (Kurt Russell) stirbt bei der Rettung der Hinterbliebenen theatralisch im Wasser. Unbewußt atmet man bei jedem Tauchvorgang mit und hat bald keine Lust mehr sich um das Überleben des kleinen Jungen oder dem Liebespaar zu kümmern.
Fazit: Meine Betäubung ist abgeklungen und am Montag will mich der Zahnarzt wieder sehen.

Dienstag, November 14, 2006

Auf den Spuren von Hitchcock

Es klingt verlockend, wenn die Fernsehzeitung schreibt, dass der SAT 1 Film "Die Krähen" (Dienstag, 14.11.06, 20.15 Uhr) selbst von Hitchock nicht besser sein könnte. Vernichtendes Fazit: Würde Alfred noch leben, hätte er dem Privatsender gezeigt, was ein Vogelthriller ist. Sein Klassiker ("Die Vögel") aus 1963 kann man nicht im Ansatz mit der Produktion vergleichen, die heute Abend im Fernsehen lief. Die über 40 Jahre lange technische Weiterentwicklung wird vom Zuschauer überhaupt nicht bemerkt, ausser dass die Autos moderner sind und die Hauptdarstellerin mittlerweile ein Handy hat. Die Bluescreen-Technik ist einfach nur schlecht, dagegen kann der Wetterbericht für den Oscar nominiert werden. Die Handlung ist billig und immer vorhersehbar. Die entflohenen intelligenten Versuchskaninchenkrähen werden am Schluß mit Morsezeichen-Signalen wieder eingefangen. Ein moderner Vorschlag wäre vielleicht, die Vögel mit ihrem persönlichen Usercode ins Windows-Fenster einfliegen und besser nochmal digital überarbeiten zu lassen.

Sonntag, November 12, 2006

Vom Tennis- zum Mausarm

Keine wirkliche Überraschung, moderne Technik erbringt neue Krankheiten. Das intensive Arbeiten mit der Computermaus kann zu gesundheitlichen Problemen führen, der „Mausarm“ ist als Berufskrankheit anerkannt.
Es ist das Krankheitsbild einer Sehnenscheidentzündung, hervorgerufen durch eine Tätigkeit, die vor 30 Jahren noch unbekannt war. Achten Sie auf Schmerzen in Daumen, Hand und Unterarm. Suchen Sie die PC-Apotheke Ihrer Wahl aus und lassen Sie sich beraten.

Samstag, November 11, 2006

DVD: Inside Man

Im Sommer begeisterte mich dieser Film bereits im Open-Air-Kino, demnach befand sich "Inside Man" gestern erneut in meinem DVD-Player.
Ein raffinierter Banküberfall in einem neuen Gewand. Hochkarätige Schauspieler, wie Denzel Washington, Clive Owen und Jodie Foster locken bzw. fordern das Ansehen. Die Täter spazieren in die Bank, schalten Kameras aus, Personal und Kunden werden gefangen gehalten und zum Stillschweigen verdammt. Derweil baut sich die Polizei in einem Großeinsatz vor der Filiale auf. Der Vermittler (Denzel Washington) nimmt Verbindung auf, seine Verhandlungen beginnen. Bisher alles schon da gewesen. Viel mehr kann man, für alle die den Film noch sehen wollen, fast nicht mehr erzählen. Alle Nichtkriminellen in der Bank werden von den Räubern in die gleiche Kleidung gesteckt, die sie selbst tragen. Damit verursachen die Täter die Verwirrung unter den Ordnungshütern, sobald eine Geisel freigelassen wird; ist der nun böse oder ein Unschuldiger. An zwei drei Stellen im Film klingt kritisch die Angst Amerikas seit dem 11. September an, ohne jedoch in der Hinsicht zu eskalieren.
Der Film kommt erstaunlicher Weise ohne viel Action und wechselten teuren Locations aus, nahezu eine Low-Budget-Produktion, wenn die Stardarsteller nicht mitspielen würden.

Mittwoch, November 08, 2006

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff

Die Demokraten in Amerika übernehmen die Mehrheit im Repräsentantenhaus und schon verabschiedet sich Donald Rumsfeld. Einen Wildwest-Cowboy ist die Menschheit los. Der neue ist auch schon da: Robert Gates, ehemaliger Direktor der CIA ('91-'93). 1987 hatte Gates bereits versucht Chef der CIA zu werden, der US-Senat stimmte damals nicht zu wegen seines streitigen Verhaltens in der Iran-Contra-Affäre. Iran - Mensch da war doch was, irgendwas mit Atomb...

Samstag, November 04, 2006

Gegenmittel gesucht

In Bremen demonstrieren tausende Menschen gegen einen geplanten und genehmigten Aufmarsch der rechtsextremen NPD. "Gegen" ist richtig. Aber wie macht man es so, dass es wirkt? Eine Lösung schnappte ich vor einigen Jahren auf; die Nichtbefürworter der betroffenen Stadt schlossen Türen und Fenster, liessen Rollläden herunter und blieben während des Aufmarsches in ihren Häusern. Wenn nun die Medien in geeigneter Weise darüber berichten würden, z.B. keine Rechtsextreme filmen würde, sondern nur verbarrikadierte Einwohner, wäre es ein Schritt in eine neue Suche für ein Gegenmittel.