Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Freitag, April 30, 2010

Aus der Welt anno April 2010

Es passiert soviel in der Welt und ich komme nicht dazu meinen "Senf dazu" zugeben. In Kürze senfe ich mal:

Griechenland ist pleite, Deutschland will dem Land unter die Arme greifen, mit ca. 30 Milliarden Euro. Dabei haben wir auch kein Geld. Wäre es nicht billiger wir schickten den Griechen unseren Peter Zwegat, der schon viele Menschen bei RTL aus der Schuldenfalle geholfen hat. Vier Wochen Luxussuite in Athen mit Vollpension kann Fr. Merkel springen lassen. Auf die paar Euro kommt es nicht an. Ob Fr. Merkel allerdings dadurch wieder in die Top 100 der einflussreichsten Leute, das vom US-amerikanischen "Time"-Magazin für 2010 herauskam, zurückspringt bleibt fragwürdig.

Es müssen nicht immer Terroristen sein, die weltweit den Flugverkehr lahmlegen, das zeigte uns der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island. Sollte der Vulkan den Versuch gestartet haben, dass sein Name sich schriftlich und sprachlich korrekt ins Gedächtnis einprägt, ist er einem Irrtum unterlegen. Wozu gibt es am PC die Funktion "Copy and paste" (habe ich selbst verwendet)? Und jeder weiß, wenn man dieser Tage vom Vulkanausbruch in Island spricht, um was es geht, und dass man den Namen eh nicht zusammenbekommt.

Lena Meyer-Landrut, "Unser Star für Oslo" wird am 29. Mai Deutschland musikalisch beim Eurovision Song Contest 2010 vertreten. Ein Liebeslied, na ja, warum nicht? Viele Fragen, wer der Geliebte den sei? Hinhören!, sag ich nur, sie singt es doch ganz deutlich: "Love, Olaf!"

Donnerstag, April 15, 2010

Wessi-Arsch und Minus-Ossi

Deutschlands interner Aufreger der Woche ist die Klage einer ostdeutschen Frau vor dem Arbeitsgericht in Stuttgart. Sie fühlt sich von einem westdeutschen Arbeitgeber diskriminiert, da dieser ihre Bewerbungsunterlagen mit dem Vermerk "Ossi" auf dem Lebenslauf zurückschickte. Unschön ist dieser Vermerk auf jeden Fall, zumal er nichts über die Qualifikation der Frau aussagt. Was ist soviel besser am Wessi? Die frei verfügbare und überall erhältliche Banane? ARD und ZDF, oder dass er keinen Trabbi fahren musste? Dass er nach dem Krieg zumindest schon nach Italien fahren durfte und später Majorca eroberte? Vielleicht ist es auch das Privileg, wenn es als solches gewertet werden soll, die englische und nicht die russische Sprache zu erlernen.
Hätte es den Diktator nicht gegeben, würden "wir Deutsche", was wir dennoch alle sind, einfach miteinander leben und niemand käme auf solche Vermerke.
Und was heißt überhaupt "Ossi-Minus"? Steht dann beim Wessi ein plus? Wie heißt es in der Mathematik: Punktrechnung kommt vor Strichrechnung. So gesehen sind wir beide nichts.
Es grüßt ein genervter Wossi!

Samstag, April 10, 2010

Buchtipp: Das Kind von Sebastian Fitzek

Der deutsche Autor Sebastian Fitzek gehört weiter zu meinen später entdeckten guten Thrillerschreibern. Sein drittes Werk aus 2007 "Das Kind" beschäftigt sich mit dem Thema Reinkarnation und gleichzeitig mit der Frage: Kann es wirklich möglich sein?
Das interessiert den Gläubigen, Skeptiker und den Realisten. Fitzek versteht es alle Parteien zu bedienen und lädt am Ende alle zu einer Diskussion darüber ein.
Der Anwalt "Robert Stern" stimmt einem Treffen mit dem 10 jährigen Simon zu, der behauptet, mehrere Menschen ermordet zu haben, die zum Teil weit vor seiner Geburt gelebt haben. Stern stimmt nur widerwillig zu einer Zusammenarbeit ein. Ausschlaggebend für sein Interesse, ist der Unbekannte in der Geschichte, der behauptet, dass sein Sohn, der kurz nach seiner Geburt gestorben sein soll, tatsächlich noch lebt. Mit einer DVD beweist er Stern gleichzeitig den Tod und den 10. Geburtstag seines Kindes.
Sebastian Fitzek lässt seine Leser grübeln und spekulieren und wartet erneut mit einem ungeahnten Ende auf. Im Gegensatz zu seinen von mir bisher gelesenen Werken ("Die Therapie" und "Splitter"), die ich nicht aus der Hand bekam, wirkte "Das Kind" stellenweise etwas langatmig.
Fazit: Trotz teilweise fehlendem Tempo lässt sich "Das Kind" sehr gut lesen. Fitzek versteht es auch die Kleinigkeiten von Tätigkeiten gut zu beobachten und niederzuschreiben. Auch in diesem Buch quält dem Leser die spannende Frage: "Wie kommt er aus der Geschichte raus?

Donnerstag, April 01, 2010

Urlaub sinnvoll nutzen

Der Winter wehrt sich immer noch. Er will einfach keinen Platz für seinen Nachfolger machen. Genau zu diesem Zeitpunkt beginnt mein Urlaub. Was fängt man mit ihm an? Lasse ich den Jahreszeitenkrieg hinter mir und verreise in die Wärme oder trotze ich den Wetterbedingungen und lege das Geld in der Wohnung an, die schon lange nach Erneuerung ruft. Alle Zimmer scheinen zu schreien, am lautesten die Küche, ein von mir geliebter und gehasster Raum. Nach 3 Tagen der versuchten Ruhe führt mich mein Weg doch ins Möbelhaus, das mit "I" beginnt und mit "A" endet. Bevor der erste "Billy" vor meinen Augen erscheint und mich fragen lässt; ist er nun billig, praktisch, schön oder sch..., entschließe ich mich zu einem Frühstück im besagten Möbelhaus. Die Idee ist prinzipiell gut, jedoch wird sie beim Betreten des Ladens als dumm registriert, da trotz Ferienzeit hundert andere Menschen die selbe Eingebung hatten. Gefrustet und mit leerem Magen wandere ich lustlos durch die noch wenig besuchten Hallen. Der Start ist misslungen und die erste Urlaubswoche ist quasi beendet. Einzige Aufmunterung ist die Frau mit der tiefen, leicht erotischen Stimme, die durch die Sprechanlage tönt: "Uwe, bitte in die Küchenabteilung kommen!" Zum Glück ist Uwe nicht der Schnellste und sie wiederholt ihre Durchsage nach ein paar Minuten. Zwischendurch dringen ein paar kleine Zwiegespräche von Paaren an mein Ohr: "Ich habe die Maße auf den Zettel geschrieben, den du im Flur liegengelassen hast!" - "Schatz, das passt nicht, wir haben nur 1,50 m Breite!", "Das kann nicht sein, dann hast du falsch gemessen!" - "Du willst doch nicht so ein Bild ins Wohnzimmer hängen? Blinkende Bilder aus den Straßen von New York!" - "Wo ist Justin? Du solltest doch aufpassen!" - Justin grinst mich blöde mit einem Stoffosterhasen im Arm an und ich bin geneigt ihn festzuhalten, um die Stimme der Frau zu hören: "Der kleine Justin sucht seine Eltern und möchte im Kinderparadies abgeholt werden." Ich verwerfe den Plan; aus Angst als Päderast zu gelten, denn Uwe ist noch immer nicht in der Küchenabteilung angekommen und eine erneute Durchsage lässt mich die Sexy-Stimme hören. Ich entscheide mich spontan zu einem Abbruch und fahre zum Frühstücken in ein Café in der Nähe.