Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Sonntag, Mai 30, 2010

Fußball WM 2010 - Jetzt helfe ich mir selbst! (5)

Heute geht es um das Wunder von Oslo, bei dem Lena Meyer-Landrut 1954 Fußballweltmeister wurde. Quatsch, das Wunder von Bern, als Sepp Herberger 2010 den Eurovision Song Contest gewann und die "Satellite"-Schüssel nach Deutschland brachte.
Nochmal: Die deutschen Fußballer gewannen überraschend 1954 in der Schweiz die Weltmeisterschaft. So ist es richtig. Ein Wunder ist ein Ereignis, dessen Zustandekommen man nicht erklären kann. Deutschland wurde 9 Jahre nach dem Krieg immer noch gehasst. Neben dem Wirtschaftswunder erfolgte jedoch gleichzeitig das Fußballwunder. Die "Helden von Bern" kehrten Heim und die Presse schrieb: "Wir sind wieder wer!" Bei einem der neuen Werbespots von McDoof ist ein älterer Herr zu sehen. Das ist einer der letzten lebenden Weltmeister aus '54: Horst Eckel (wieder was zum Angeben).
1966 fand die Fußballweltmeisterschaft in England statt. Im Finale spielten England und Deutschland. Nach Ende der regulären Spielzeit stand es 2:2. In der Verlängerung fiel das legendäre Wembley-Tor. Nach einem Schuß an die Unterkante der Latte, prallte der Ball senkrecht nach unten, dann köpfte der deutsche Keeper den Ball ins Toraus. Der Schiedsrichter hatte keinen Plan, ob der Ball nun hinter der Torlinie war, oder auf der selbigen. Er sprach mit seinem Linienrichter und gab Tor für England. Bis heute wird das Ereignis heiß diskutiert und die Fernsehbilder mit neuester Digitaltechnik bearbeitet, doch am Ende bleibt der Fakt: Weltmeister 1966 - England. Wie man sich als Engländer fühlt, wenn man die Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land gewonnen hat, durften die Deutschen 8 Jahre später selbst erleben.
Fortsetzung folgt!

Freitag, Mai 28, 2010

Eine 19 jährige spaltet die Nation

In wenigen Stunden startet der diesjährige Eurovision Song Contest. In allen Medien wird ständig über diese 19 jährige Lena Meyer-Landrut berichtet. 14,5 Millionen Seiten werden bei Google in 0,06 Sekunden angeboten, wenn man ihren Namen eingibt. Von Lieschen Müller bis zum höchsten deutschen Prominenten fühlen sich alle berufen ein Statement zu Lena und dem Song abzugeben. Wie schon so oft, ist der Deutsche ein Miesmacher. Alles wird runtergeputzt; das Lied ist schlecht, die Tussi doof, ihr Englisch grausam, Pro 7 und ARD wollten nur Einschaltquoten, riesige Geschäfte werden um den Hype gemacht usw usw.
Wer nicht lernen will, das die Zeiten von Nicole und Komponist Ralph Siegel vorbei sind, der kann heute Abend den Fernseher ausschalten und die Schallplatte "Ein bißchen Frieden" auflegen. Sicherlich verdienen viele Leute an dem Star für Oslo, aber der ESC ist kein Karaoke Wettbewerb in der Eckkneipe "Zum Hirsch".
Dieser Aufriß um den Song und alles was dazu gehört, muss heutzutage getätigt werden. Den genau das wurde in den vergangenen Jahren mit den deutschen Teilnehmern nicht getan. Auf welchen Plätzen Deutschland gelandet ist, ist hinlänglich bekannt.
Wenn der geliebte und gehasste Stefan Raab mitgewirkt hat sind wir bisher immer unter die ersten 10 gekommen. Ob der Song "Satellite" mit Lena tatsächlich das Zeug hat 2010 zu gewinnen, wage ich nicht zu beurteilen. Die Werbetrommel dafür ist gut gerührt worden und mit dem letzten Platz fährt Lena bestimmt nicht nach Hause.

Donnerstag, Mai 27, 2010

Fußball WM 2010 - Jetzt helfe ich mir selbst! (4)

Tasten wir uns langsam an das heran, was wir in 2 Wochen zu sehen bekommen: Die Fußballweltmeisterschaft. 1904 wurde die "FIFA" gegründet (Fédération Internationale de Football Association). Als 1905 der zweite FIFA-Kongress stattfand machte ein Holländer den Vorschlag einer Weltmeisterschaft. Viele werden die spielerische Feindschaft zwischen der Niederlande und Deutschland kennen, doch an dieser Stelle sei gesagt, dass wir es einem Holländer zu verdanken haben, dass Deutschland bereits 3 Mal Weltmeister geworden ist, die Niederlande bisher noch kein einziges Mal.
Die erste Fußballweltmeisterschaft fand erst viel später; 1930 in Uruguay, statt. Es wurde ein Rhythmus von 4 Jahren zwischen den Meisterschaften festgelegt. 1942 und 1946 wurde das Turnier nicht ausgetragen, da die Männer ihre Gegenspieler vielfach in Europa über den Haufen schossen. Der Trainer in dieser Zeit war ein Irrer, der in Österreich geboren wurde und in Deutschland sein Unwesen trieb. Er vermasselte alles und wenn er nicht gestorben ist, dann möchte man ihn noch heute auf offener Straße töten.
Bisher gab es 18 Fußballweltmeisterschaften, allerdings nur 7 verschiedene Nationen, die diesen Titel tragen dürfen. Es führt Brasilien mit 5 Titeln, gefolgt von Italien mit 4 und Deutschland mit 3 Meisterschaften. Deutschland ist zusätzlich Weltmeister in der Kategorie Vize-Weltmeister mit 4 Erfolgen oder Niederlagen.
In der nächsten Folge beschreibe ich das Wunder von Bern (1954) und das Wembley-Tor (1966).

Dienstag, Mai 25, 2010

Fußball WM 2010 - Jetzt helfe ich mir selbst! (3)

Nachdem wir letztes Mal den Torwart ins Tor gestellt haben, bleiben uns noch 10 Spieler, die wir auf dem Spielfeld verteilen müssen. Der Fachbegriff bezeichnet es als "Mannschaftsaufstellung". Es gibt eine Menge "Taktiken", die ein Trainer bei der Aufstellung anwenden kann. Irgendwo hat er immer eine Art Kochbuch dabei, in dem er lesen kann, ob er was Offensives, Defensives oder etwas in der Mitte kocht. Hier ein bißchen Stürmer, ein paar Mittelfeldspieler und möglichst viele Abwehrspieler; wäre zum Beispiel eine Variante.
Brasilianische Trainer können sich keinen Kopf darum machen, denn dort gibt es immer 10 Stürmer und einen Torwart. Fragt mal kleine Jungs aus allen Ländern, was sie für eine Position einnehmen möchten; die Antwort Abwehrspieler liegt bei unter einem Prozent. Der Stürmer schießt die Tore und steht in der Zeitung auf dem Titelblatt. Im Nebensatz weit unten im Artikel erwähnt man vielleicht, dass die Abwehr einen guten Job gemacht hat.
Wiedereinmal gilt, wer Eindruck machen will, hat ein paar deutsche Abwehrspieler namentlich auf der Liste, z.B.: Dennis Aogo, Holger Badstuber oder Serdar Tasci.
Wichtig wäre noch, dass jede Mannschaft einen Spielführer oder Kapitän ernennen muss. Wenn die Mannschaft unter- oder baden geht, verlässt er als letzter das Spielfeld. Ansonsten macht er sich wichtig auf dem Platz und schnauzt gegebenfalls seine Mitspieler an. Unser Wichtigtuer war bisher Michael Ballack. Der fährt jedoch verletzungsbedingt nicht nach Südafrika. Wer die Rolle übernimmt, ist noch nicht ganz klar. Er trägt keine Kapitänsmütze, sondern eine Oberarmbinde.
Fortsetzung folgt.

Montag, Mai 24, 2010

Fußball WM 2010 - Jetzt helfe ich mir selbst! (2)

Auf dem rechteckigen Fußballfeld steht auf den schmäleren Seiten jeweils ein Tor. Die Schlüssel hierzu hat keiner der beiden Mannschaften und damit keiner der Spieler das gegnerische Tor einfach einschießt, steht davor ein Wart, den man passender Weise Torwart nennt. Er darf als Spieler etwas, was überhaupt nicht zur Namensgebung der Sportart passt - den Ball mit der Hand fangen oder berühren. Trotzdem werden Fußballtorwarte in der Regel nicht als Handballspieler eingesetzt.
Der Torwart bewohnt die meiste Zeit des Spiels zwei Räume:

1. Torwartraum (5-Meter-Raum), wenn ein Gegenspieler ihn dort anrempelt, dann gibt es Ärger, im geringsten Fall pfeift der Schiedsrichter die Situation ab.

2. Strafraum (16-Meter-Raum), wenn ihr glänzen wollt, könnt ihr auch den Fachbegriff "Sechzehner" anwenden.

Außerhalb dieser Räume hat der Torwart sich wie ein Feldspieler zu verhalten, also Finger weg vom Ball.

Tipp für Fußballneulinge, die gerne ein bißchen angeben möchten. Ohne einen Torwart in jeder Mannschaft darf ein Spiel nicht angepfiffen bzw. weitergeführt werden. Er darf somit bei Verletzungen auf dem Spielfeld behandelt werden bis er weitermachen kann, oder ausgewechselt wird.
Die Jungs, die kaum jemand mit Namen kennt helfen dem Torwart bei seiner Hüterarbeit und werden als Abwehr bezeichnet. Was es damit auf sich hat und warum das so ist, erzähle ich euch beim nächsten Mal.

Freitag, Mai 21, 2010

Fußball WM 2010 - Jetzt helfe ich mir selbst! (1)

In 3 Wochen ertönt der erste Pfiff eines Schiedsrichters bei der Fußball WM 2010 in Südafrika. Wie immer spalten sich in vielen Nationen die Fans von den Sportuninteressierten ab. Eine Art Ausnahmezustand, der für maximal 4 Wochen anhalten kann. Mein Bestreben in diesem Blog ist es, wie bereits zur WM 2006 und zur EM 2008, ein Miteinander zwischen beiden Lagern zu erreichen. Dabei möchte ich keine Texte schreiben, die wir in jedem Boulevardblatt lesen können und mehr auf die Menschen eingehen, die ein gewisses Unverständnis gegenüber dem Fußball vertreten. Den Experten hoffe ich ein Schmunzeln zu entlocken, bevor sie dann doch lieber die Sportreportage favorisieren.
Da wir, wie bereits erwähnt, noch ein paar Wochen bis zum Start der WM haben, beginnen wir einfach mit der Erfindung des Fußballspiels. Nein, diesmal wurde es nicht in der Schweiz erfunden, sondern in Großbritannien, Mitte des 19. Jahrhunderts. Darüber kann man sich streiten, wollen wir aber nicht und ist auch nicht so wichtig. Merkwürdig ist lediglich, dafür, dass in Großbritannien das Kicken erfunden wurde, England bisher ein einziges Mal Weltmeister geworden ist und das ist bereits 44 Jahre her. Es kann durchaus etwas Gutes sein, wenn man durch Erfindungen Weltruhm erlangt, jedoch sie nicht umsetzt. Die Deutschen Wissenschaftler waren maßgeblich am Bau der Atombombe beteiligt, dennoch führt im Abwerfen der selbigen die USA mit 2:0.
Aber schweifen wir nicht ab. Die Engländer nannten den Ursprung des Fußballspielens "Kicking the bladder"; ein Kuheuter wurde durch die Gegend getreten. Nun, lassen wir das mal so stehen, jeder fängt mal klein an, wie mit der Atomkernspaltung.
Gehen wir einen Schritt weiter. Was versteht man unter Fußball? Eine Ballsportart! Okay, vermeitet bitte den Begriff, um euch in eine Fußballdiskussion einzuschalten. Er ist antiquiert und erzeugt Kopfschütteln des gegenübersitzenden Fußballfans. Zwei Mannschaften stehen sich gegenüber, mit dem Ziel, mindestens ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner. Gelingt es, hat man gewonnen, gelingt es nicht, hat man verloren, erzielen beide die selbe Anzahl von Toren (oder kein einziges) ist es ein Unentschieden. Das denke ich, ist soweit klar, von den Ausnahmen erzähle ich euch später.
Jede Mannschaft hat 11 Spieler, gespielt wird auf einem Feld von in der Regel 68 x 105 Metern. Warum nicht mehr Spieler? Es wird einfach zuviel. Stellt euch vor, beim Einkaufen am Samstag im kleinen Lebensmittelmarkt sind beide Kassen offen; an der einen stehen 11 Käufer, an der anderen 10, da fällt die Entscheidung des Anstellens nicht schwer. Wer will da noch mehr Kunden?
Bis demnächst...

Montag, Mai 17, 2010

Büßer und Geschädigter

Endlich ist es soweit. Die Medien haben ihren ersten Skandal im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft. Die Zeitung mit den vier großen Buchstaben wird wahrscheinlich ein Bild von ihm abdrucken, mit der Headline: "Dieser Mann versaut uns die WM!" Gemeint ist Kevin-Prince Boateng, Mittelfeldspieler beim FC Portmouth und Nationalspieler von Ghana, der am vergangenen Samstag unseren Ballack so hart foulte, dass er für die WM in Südafrika ausfällt. Boatengs Bruder Jérome spielt für die deutsche Nationalelf, und den packen wir gleich mit in den Eklat. Wenn man schon "Prince" heißt wird das Volk sagen. Außerdem höre ich jetzt bereits die Pfiffe, wenn der Büßer Boateng für Ghana in Südafrika beim Gruppenspiel gegen Deutschland auf das Spielfeld läuft. Der Geschädigte (Ballack) darf vielleicht als eine Art Co-Trainer mit Löw auf der Bank sitzen.
Persönliches Fazit: Dumm gelaufen. Jedoch hat die deutsche Nationalelf viele Qualifikationsspiele erfolgreich ohne Ballack bestritten und meineserachtens wird er eh überschätzt. Uhii, wie lustig wird das werden.

Freitag, Mai 14, 2010

Fit fürs Studio (1)

Längst überfällig dieser Beitrag. Eigentlich könnte ich eine ganze Serie daraus schreiben, denn jeder Tag im Fitness-Studio kreiert eine neue Geschichte. Als ich den Schweinehund im Dezember letzten Jahres endlich überwunden hatte, meldete ich mich in einer nahegelegnen Muckibude an. Ich verfuhr zu dieser Zeit nach meiner Taktik, möglichst vielen Menschen darüber zu erzählen, damit ich die Nachfragen, wie es denn so mit meinem Training läuft, positiv beantworten kann. Denn nach dem Schweinehund ist vor dem Schweinehund. Die Aussagen meiner Bekannten und Verwandten über meine Sportaktivitäten fielen unterschiedlich aus. Ein erstauntes "Oh!" oder ein fragendes "Ehrlich?" sind ein zusätzlicher Ansporn. Die unverständlichen Äußerungen dagegen "Willst du Frauen kennenlernen?" oder "Hab ich auch mal gemacht - bringt mir nichts!" sind die, die dich runterbringen oder doch nur die, die den zweiten Schweinehund nicht besiegt haben? Schließlich noch die schmeichelhaften Sätze, wie "Was willst du denn im Fitness-Studio?" Da sieht man wieder, was weit geschnittene Hemden und Pullover alles verdecken können. Mit Mitte 40; noch nicht ganz raus aus der Midlife-Krise; will man es nochmal wissen und den Muskeln nicht nur das Reißen von gekühlten alkoholischen Getränken überlassen.
"Zwei bis dreimal die Woche solltest du schon trainieren, sonst bringt es nichts!", sagte mir der Trainer beim Probetraining. Das macht also 8-12 weitere kleine Schweinehunde pro Monat. Er leitete mich durch einige Sportgeräte und ich fand mich 40 Minuten später in der Herrenumkleide zwischen nackten Männern wieder. Nicht, dass ich prüde wäre, bin sogar auf einer Jungenschule gewesen, aber diesen Anblick brauche ich als Hetero nicht unbedingt. Mein späterer Entschluß in Zukunft die Einrichtung gegen Mittag zu besuchen, erwies sich als eine gute Entscheidung. Abends meldeten sich ein paar Muskeln in meinem Körper, die ich nicht kannte, aber auch bisher noch nicht vermisst habe. Mehr vom Schweiß, Gewichten und angehenden Schwarzeneggers demnächst.

Dienstag, Mai 04, 2010

Die Griechen müssen sparen

Europa blickt nach Griechenland. Das Land muss sparen. Einen Spartipp habe ich bereits für die Griechen, wenn ich dieses Banner betrachte. Das "S" hinter dem ersten Wort muss ersatzlos gestrichen werden. Menschen übersetzt man ins Englische mit "people", ein einzelner Mensch wäre nur ein "man".
Griechische Staatsbedienstete erhalten unter anderem einen Boni, wenn sie eine Fremdsprache beherrschen. Hier wäre auch schon der nächste Spartipp: Demjenigen eine Rückzahlung auferlegen, der das Banner beschriftet hat.
RISE UP!

Update 06.05.2010: Ich musste mich eines Besseren belehren lassen. "Peoples" ist tatsächlich richtig, es bedeutet "Völker". Danke an den anonymen Schreiber und Entschuldigung an alle Griechen.