Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Donnerstag, Juli 30, 2009

Achtung! Rentner auf der Rennpiste

Ist es ein Comeback, oder hat irgendjemand gerufen: "Come back, Schumi?" Es ist doch immer das gleiche mit den Rentnern. Sind sie erstmal im Ruhestand, beginnt die Unruhe. Sie haben keine Zeit und drängeln sich an der Kasse vor. Kaum bekommt ein Ex-Kollege eine Stahlfeder an den Kopf, biedern sie sich mit ihrem Können und ihrer Erfahrung an. "Ich kann einspringen! Ist doch wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht! Warum wollt' ihr lange suchen, ich hab' nichts zu tun, nehmt mich!" Die Schumi-Fans sind aus dem Häuschen, der schnellste deutsche Formel 1-Pilot und Traum eines jeden Kleinwagenfahrers kommt zurück in die Königsklasse des Rennsports. Michael 'King of Pop' geht; Michael 'King of Brummm' ist wieder da.
Nun werden die unwichtigen wichtigen Fragen aufgeworfen: Ist er fit genug? Kommt er mit der Rennstrecke in Valencia zurecht? Was sagt seine Frau dazu? Ist er konkurrenzfähig?
Ja, ja, ja und ja und wenn es doch umgekehrt ist, dann ist es auch egal. Viel wichtiger, er kann sogar noch Weltmeister 2009 werden. Es ist ein Leichtes für Schumacher, die verbleibenden 8 Rennen der Saison zu gewinnen, dann hat er 80 Punkte und der bisherige zweite (Jenson Button) fährt bloß einen Punkt pro Rennen ein und landet am Ende bei einem Ergebnis von 78 Punkten.
Jetzt mal ernsthaft, die Motorradbilder auf Schumis-Page sehen echt albern aus. Warum auf zwei Rädern rumfahren, wenn vier viel besser aussehen? Und in der Schweiz (Schumis Wohnsitz) seinen Pferden ein zweites Loch in den Hintern zu gucken ist auch langweilig.

Dienstag, Juli 21, 2009

Der erste Mann im Mond

40 Jahre und kein bißchen weise. 1969 betritt Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Nicht nur die Amerikaner, sondern die ganze Welt ist begeistert. Doch wie fast jedes Großereignis rief auch die Mondlandung die Verschwörungstheoretiker auf den Plan. Anläßlich des Jubiläums der Apollo 11-Mission stellen sie wieder die provokante Frage: War die Landung auf dem Mond echt? Die Flagge wehte im angeblichen luftleeren Raum; die Landefähre hinterließ keinen Krater; auf den Fotos sind keine Sterne zu sehen usw. Für alle relevanten Fragen empfehle ich bei der Wikipedia-Suche "Verschwörungstheorien zur Mondlandung". Wem das zuviel Text ist oder zu kompliziert, der schaut sich das zweiteilige youtube-Video mit dem Münchner Physiker Prof. Harald Lesch (zu finden unter der Suche "War die Mondlandung echt?") an. In der Gesamtlaufzeit von ca. 17 Minuten erklärt Prof. Lesch verständlich und plausibel die angeblichen Fakes der NASA.
Glaubt man den Verschwörern, hat damals Walt Disney die Mondlandung filmisch umgesetzt und bestimmt wissen diese heute schon, wer die zukünftigen Landungen auf dem Trabanten drehen wird: Steven Spielberg. Roland Emmerich (Independence Day, The Day After Tomorrow) scheidet aus, der macht immer alles kaputt. Außerdem benötigt man einen besseren Schauspieler als Neil Armstrong, wie wäre es mit Tom Hanks, der war doch wie wir wissen mit Apollo 13 auch nicht auf dem Mond.

Samstag, Juli 18, 2009

Kino: Harry Potter und der Halbblutprinz

Liebe Harry Potter-Fans, Ihr könnt bedenkenlos diesen Kinobericht lesen. Ich bin ein harmloser Muggel, der kein einziges Potter-Buch gelesen hat, zwar nach Teil 2 und 3 nun den 6 Teil im Kino gesehen hat, aber dennoch nicht viel Ahnung hat. Nach zwei Filmen konnte ich immer noch nicht zaubern und wollte die weiteren Buchverfilmungen eigentlich den Kennern überlassen. Heute Abend saß ich dennoch mit meiner Tochter im "Halbblutprinz" und bemühte mich redlich die Story zu verfolgen. Geschätzte 90% des Movies, mit gelegentlichem Nachfragen an meine Sitznachbarin, konnte ich sogar zusammen reimen.
Von der Fantasiewelt der J.K. Rowling waren viele Personen und Begriffe bereits eingebrannt, die man auch als Nichtfachmann einigermassen schnell zuordnen konnte: Lord Voldemort, Hermine, Ron, Dumbledore, Quidditch, Hogwarts usw. usw. Die Fazination der Harry Potter-Bücher und -Filme entschloss sich mir zwar nicht, aber wie schon geschrieben fehlt mir ein Gen, was dazu benötigt wird. Ohne Neid muss ich im höchsten Maß anerkennen, dass Mrs. Rowling Respekt gebührt. Über sieben Bücher die Geschichte des Zauberlehrlings Harry Potter spannend am Leben zu erhalten ist bewundernswert. Irgendwann ist der Hype um die Reihe zum Selbstläufer geworden; die Macher der Buchverfilmungen haben ihn rechtzeitig erkannt und alle Darsteller vertraglich geknebelt. Sei's drum, der Erfolg spricht für sich. Als Außenstehender hatte ich das Gefühl, der Zenit ist überschritten, doch der Zauber kennt kein Ende.
Mir wurde es in den 140 Minuten Laufzeit überraschend nicht langweilig. Den ältergewordenen Hogwarts-Schülern beschäftigt nicht nur die Zauberei, sondern auch die Liebe. Das bereichert den Film durch nette Gags, die nicht massiv wie in einer Liebeskomödie auftreten, jedoch neben der Zauberei für einige Lacher sorgte.
Lord Voldemort und seine bösen Komplizen sind immer noch nicht in ihre Schranken verwiesen worden und die einfachen Zaubersprüche reichen nicht mehr aus. Harry hat immer einen Masterplan und macht uns am Ende heiß auf den letzten Teil.
Fazit: Für Potter-Fans natürlich ein Muss, für Quereinsteiger durchaus machbar, aber nicht dringend notwendig.

Dienstag, Juli 14, 2009

DVD: Gran Torino

Gran Torino ist weder eine Stadt noch ein berühmtes Rodeo, sondern ein Auto und sein Besitzer, Walt Kowalski (Clint Eastwood), hegt und pflegt den Wagen seit 1972. Walt ist ein verbitterter Koreakriegsveteran, der seine Frau zu Beginn des Films zu Grabe trägt; mit seinen beiden Söhnen und deren Familien hält er keine Verbindung und ist froh als die Plagen nach der Beerdigungsfeier zurück in ihr Leben ziehen. Mürrisch schaut er seinem Sohn hinterher, als er mit seinem ausländischen Wagen wegfährt. Das ist auch schon sein größtes Problem: Ausländer. In seiner Umgebung leben jedoch fast ausschließlich Migranten des Hmog-Volks aus Südostasien. Einsam weht die amerikanische Flagge neben seinem Haus. Der 27jährige Pater, der seine Frau beerdigte, versucht vergeblich das Versprechen, welches er Frau Kowalski gegeben hatte einzulösen und Walt zur Beichte zu bringen. Kurz er schlägt verbal alle in die Flucht, dabei äußert er die fürchterlichsten Schimpfworte, wobei "Sumpfratten" noch zu den harmlosen gehört.
Damit der Nachbarjunge Thao widerwillig Einzug in eine Hmong-Gang bekommt, soll er Kowalskis Gran Torino stehlen. Der bewaffnete Walt weiß dies zu verhindern. Die Gang ist weiter hinter Thao und seiner Schwester her und Kowalski befreundet sich unfreiwillig durch Rettungsaktionen der besonderen Art mit den "Schlitzaugen" an. Doch leider ist es zu einfach mit Drohungen, Faustschlägen und gezogener Waffe der Gang Einhalt zu bieten.
Der Gran Torino lässt Thao und Walt zu Freunden werden, doch kann Kowalski mit seiner düsteren Vergangenheit die vermeintlich düstere Zukunft von Thao aufhalten?
Superlative Beurteilungen sind immer ein Streitthema, dennoch ist Gran Torino eines der besten, wenn nicht sogar der beste Film von Clint Eastwood und wenn man der Presse glaubt sein letzter. Mit seinen 79 Jahren verkörpert Eastwood den streitlustigen, harten Walt Kowalski hervorragend. Wie schon seine letzten Filme (z.B. Million Dollar Baby oder Mystic River) glänzt auch dieser Film mit hoher Qualität.
Fazit: Unbedingt anschauen! Für mich momentan der beste Film aus 2009.

Samstag, Juli 11, 2009

Angela, you can!

Da staunte Kanzlerkandidat Frank Walter Steinmeier und seine SPD nicht schlecht, als US-Präsident Barack Obama, laut Informationen des "Spiegels", Kanzlerin Angela Merkel den Sieg bei der diesjährigen Bundestagswahl voraussagte. Die liebe Angi lachte kurz und Frank war sauer. Steinmeier äußerte sich, dass Obama kein Prophet sei. Sicherlich ist der neue Messias kein Hellseher, aber muss man das sein, um den Ausgang der Wahlen in Deutschland zu erahnen? Die Vielzahl der vergangenen Urnengänge der Deutschen sprechen eine deutliche Sprache: CDU und SPD verliert, Grüne, FDP und Linke gewinnen. Eine Koalition von CDU und FDP bringt die erforderliche Mehrheit im Herbst 2009.
Wenn die SPD in den nächsten 3 Monaten allerdings es schafft, Vollbeschäftigung herzustellen, sichere Jobs zu garantieren und Firmenpleiten als Fremdwort zu deklarieren, kann Obama mit seiner Weissagung einpacken. Das weiss auch Steinmeier und seine Partei, aber wer gibt das schon zu? Seinen angekündigten Besuch in Washington ließ der Vize-Kanzler erstmal platzen. Angst vorm Propheten? Oder Vogel-Strauß-Politik?

Samstag, Juli 04, 2009

Kino: Ice Age 3

Die krasseste Herde auf der Leinwand läuft seit 01. Juli wieder in den Kinos. Während die Fans auf den zweiten Teil von "Ice Age" vier Jahre lang warten mussten, folgt nun "Ice Age 3" nur drei Jahre nach dem zweiten Film an. Bei Fortsetzungen hat der Animationsfilm einen Vorteil im Gegensatz zum Movie mit realen Schauspielern, denn dort können gescheiterte Gagenforderungen dazu führen, dass Mimen aus dem ersten Teil nicht mehr in den Folgefilmen zu sehen sind. Kein Problem also für "Ice Age 3", selbst die deutschen Synchronstimmen sind wieder an Bord. Der leicht kritisierte Arne Elsholtz (deutsche Stimme von Tom Hanks), der nuschelnd in "Illuminati" zu hören ist, und dem Mammut Manfred ebenso seine Stimme leiht, hat tatsächlich einen stark veränderten Klang in seiner Aussprache, an die sich der Zuschauer ersteinmal gewöhnen muss.
Zunächst kämpft jeder der Freunde mehr oder weniger mit seinen Problemen, die die Zeit so mit sich bringt. Diego, der Säbelzahntiger, hat Schwierigkeiten mit seinen Sprinterqualitäten, Manni wird bald Vater und Sid will auf ungewöhnliche Weise eine Familie gründen. Unnötig zu erwähnen, was Scrat den ganzen Tag verfolgt. Doch die Nuss ist nicht mehr seine einzige Sorge. Eine heiße Braut seiner Gattung raubt ihm gleichzeitig den Verstand.
Sid raubt 3 Dinosaurier-Eier und setzt das Chaos in Gang. Kaum sind die drei Dinos geschlüpft bekommt er Erziehungsprobleme und wütend erscheint die leibliche Mutter, die sich so gar nicht in die Patchwork-Family integrieren lassen will. Die Freunde müssen zur Hilfe kommen und treffen auf den nächsten krassen Typen: Wiesel Buck. Er erinnert ein wenig an Captain Jack Sparrow und er hat im Kampf mit dem Riesendino Rudy sein rechtes Auge verloren.
Der Erwachsenen-Witz aus dem ersten Teil ist stärker zurück gekommen, als es im zweiten Teil der Fall war. Durch die gewachsene Herde müssen die Gags stärker auf die verschiedenen Tiere verteilt werden, was nicht zum Nachteil geschieht und deswegen pointierter aufwarten. Es entstehen keine langezogenen bzw. langweilige Sequenzen und auf die Tränendrüse wird ganz verzichtet.
Fazit: Wie fast immer bei Fortsetzungsfilmen, ist der Ursprungsfilm das Maß aller Dinge und wird auch bei "Ice Age 3" nicht getoppt. Die Fans werden einhellig sagen: "Da geht noch was, wann kommt Ice Age 4?"

Donnerstag, Juli 02, 2009

DVD: Kurzer Prozess

Ein Copthriller mit zwei der ganz Großen, die Hollywood zu bieten hat. Turk (Robert De Niro) und Rooster (Al Pacino) sind beide seit über 30 Jahren im Polizeidienst, Partner und Freunde, die es mit einem Serienkiller in New York zu tun haben. Auf strafbare Art hilft der Mörder ihnen die Straßen zu säubern, denn er tötet Verbrecher, die bisher ungestraft davon kamen. Wenn sie nicht Cops wären, könnten sie sich ruhig zurück lehnen und der zweifelhaften Gerechtigkeit ihren Lauf lassen. Sie treten auf der Stelle und zwei weitere Detectives (John Leguizamo und Donnie Wahlberg) arbeiten fortan mit an dem Fall. Bald lassen die Spuren keine andere Schlußfolgerung zu, dass der Täter aus den eigenen Reihen kommen muss.
Fazit: Keine ausgefeilte Story, doch allein die Altmeister De Niro und Pacino bei ihrer Schauspielarbeit zu sehen ist wirklich großes Kino.