Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Mittwoch, Februar 24, 2010

DVD: Inglourious Basterds

Über die Filme von Regisseur Quentin Tarantino gibt es viele Meinungen und die gehen auseinander, wie ein Mohrenkopf, den man zu lange in der Mikrowelle erhitzt hat. Seine Filme gelten als abgefahren und bei seinem letzten Streich "Inglourious Basterds" bleibt er seinem Motto treu.
Eine wild zusammen gestellte Truppe aus Nazisjägern macht sich 1941 auf den Weg in das deutschbesetzte Frankreich, um die bösen Krauts massenweise zu töten und deren Skalp als Trophäe an sich zu nehmen. Natürlich zeigt uns Tarantino diesen Vorgang in seinem neuesten Streifen. Allerdings lässt er nicht soviel Blut fliessen, wie in vielen seiner anderen Filme.
Hauptdarsteller wie Brad Pitt agieren genauso im Movie, wie auch deutsche Schauspieler: Til Schweiger und Daniel Brühl. Der Star des Streifens ist allerdings der Österreicher Christoph Waltz. Zugegeben, es fällt schwer den Film sich neutral anzuschauen, wenn es überall nur noch Lobeshymnen und Preisverleihungen über Waltz zu lesen gibt. Doch wer ihn bereits öfters in Filmen und Tatort-Serien gesehen hat, der weiß um sein Können und er ist brilliant. Auch wenn der Zuschauer Inglourious Basterds als schwache Leistung beurteilt, so muss man ihn mindestens zweimal anschauen, um Waltz darstellendes Spiel zu geniessen.
Irgendwo in Frankreich beginnt der Film bei einem Milchbauern bei dem Oberst Hans Landa (Christoph Waltz) mit einem Trupp aufkreuzt und den Inhaber auf scheinbare freundliche Art nach einer verschwundenen jüdischen Familie befragt. Längst ist dem "Judenjäger" bekannt, dass der Bauer die Familie in seinem Haus versteckt. Wissend, dass bei Tarantino schnell alles fürchterlich werden kann, ist die Szene beinahe unerträglich. Eigentlich eine nette Unterhaltung vom Oberst mit dem Milchbauern. Doch sie endet wie erwartet.
Fazit: Tarantino, der Meister der überspitzten Darstellung liefert nicht nur Abschlacht-Szenen ab. Man muss sich auf ihn einlassen und nicht ständig die Frage stellen, ob es politisch und geschichtlich richtig ist. Es gehört immer noch eine Menge Mut dazu, einen Film aus dieser Zeit humorvoll und gleichzeitig böse zu drehen. Trotz aller Bedenken sehenswert. Christoph Waltz muss den Oscar am 7. März als bester Nebendarsteller erhalten.

Mittwoch, Februar 10, 2010

Weiberfastnacht

Es liegt nahe, doch mal ehrlich, wer hätte das gedacht, dass die Weiberfastnacht eine der ersten Aktionen der Emanzipation darstellt. Die Beueler (Stadtteil von Bonn) Wäschereiarbeiterinnen gründeten 1824 einen Verein, das "Alte Damenkommitee". Ziel war es, dass bisher rein männliche Karnevalstreiben mit Frauen zu stürmen. Heutzutage ist es Brauch den Herren am Donnerstag vor Aschermittwoch die Krawatte abzuschneiden. Sie gilt als Symbol der männlichen Macht.
Beim Wort Macht denkt man an große Staatsmänner, wie zum Beispiel den Bundeskanzler. Und schon haben wir in modernen Zeiten ein Problem - Fr. Merkel trägt keinen Schlips. Kann man auch als einen Triumpf der Frauen bezeichnen, oder soll Mann nun losziehen und den Damen die BH's durchschneiden? Vorsicht, das soll kein Aufruf an die Männer sein, nachher wird Euch das als sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ausgelegt.
Irgendeine hässliche Krawatte wird doch noch im Schrank hängen, die Mann, auch wenn er kein Karnevalsfreak ist, anziehen kann und somit einer närrischen Arbeitskollegin eine Freude tun kann. Weniger bekannt ist der Brauch in Tiefburgen des Karnevals, dass man dafür mit einem Bützchen (Küsschen) entschädigt wird. Also Männer, am Arbeitsplatz gleich zur hübschen Sekretärin gehen und beim Griff zur Schere darauf aufmerksam machen. An die Mitarbeiterinnen von Fr. Merkel sei gesagt, gut dass sie kein Mann ist.

Mittwoch, Februar 03, 2010

Schnee - Nee!

Ich habe die Nase gestrichen voll. Schnee, Kälte, Glätte, Nässe und so gut wie keine Sonne. Okay, ich bin sowieso im falschen Land geboren, was das Wetter angeht. Ja, sieht schön aus, schneebedeckte Landschaften. Ich kann auch nicht mehr diese vergangenheitserfahrenen Menschen hören: "Tja, wir haben halt Winter, früher sind wir bis März noch in Stiefeln herumgelaufen, war doch normal!" Früher war alles anders, genau. Schon mal was von globaler Erwärmung gehört. Wann kommt die denn endlich?
Was so richtig in den Ohren stört sind die winterlichen Geräusche des Menschen: Schabende ungleichmäßige, die von Schneeschiebern kommen; kratzende, von Autofahrern, die ihre Scheiben von Eis befreien; stampfende, die von Füßen stammen, die in ein Geschäft eintreten und knirschende, die sowohl von Füßen als auch von Autoreifen stammen, die sich über den Schnee fortbewegen.
Petrus! Hör jetzt auf damit!