DVD: Inglourious Basterds
Über die Filme von Regisseur Quentin Tarantino gibt es viele Meinungen und die gehen auseinander, wie ein Mohrenkopf, den man zu lange in der Mikrowelle erhitzt hat. Seine Filme gelten als abgefahren und bei seinem letzten Streich "Inglourious Basterds" bleibt er seinem Motto treu.
Eine wild zusammen gestellte Truppe aus Nazisjägern macht sich 1941 auf den Weg in das deutschbesetzte Frankreich, um die bösen Krauts massenweise zu töten und deren Skalp als Trophäe an sich zu nehmen. Natürlich zeigt uns Tarantino diesen Vorgang in seinem neuesten Streifen. Allerdings lässt er nicht soviel Blut fliessen, wie in vielen seiner anderen Filme.
Hauptdarsteller wie Brad Pitt agieren genauso im Movie, wie auch deutsche Schauspieler: Til Schweiger und Daniel Brühl. Der Star des Streifens ist allerdings der Österreicher Christoph Waltz. Zugegeben, es fällt schwer den Film sich neutral anzuschauen, wenn es überall nur noch Lobeshymnen und Preisverleihungen über Waltz zu lesen gibt. Doch wer ihn bereits öfters in Filmen und Tatort-Serien gesehen hat, der weiß um sein Können und er ist brilliant. Auch wenn der Zuschauer Inglourious Basterds als schwache Leistung beurteilt, so muss man ihn mindestens zweimal anschauen, um Waltz darstellendes Spiel zu geniessen.
Irgendwo in Frankreich beginnt der Film bei einem Milchbauern bei dem Oberst Hans Landa (Christoph Waltz) mit einem Trupp aufkreuzt und den Inhaber auf scheinbare freundliche Art nach einer verschwundenen jüdischen Familie befragt. Längst ist dem "Judenjäger" bekannt, dass der Bauer die Familie in seinem Haus versteckt. Wissend, dass bei Tarantino schnell alles fürchterlich werden kann, ist die Szene beinahe unerträglich. Eigentlich eine nette Unterhaltung vom Oberst mit dem Milchbauern. Doch sie endet wie erwartet.
Fazit: Tarantino, der Meister der überspitzten Darstellung liefert nicht nur Abschlacht-Szenen ab. Man muss sich auf ihn einlassen und nicht ständig die Frage stellen, ob es politisch und geschichtlich richtig ist. Es gehört immer noch eine Menge Mut dazu, einen Film aus dieser Zeit humorvoll und gleichzeitig böse zu drehen. Trotz aller Bedenken sehenswert. Christoph Waltz muss den Oscar am 7. März als bester Nebendarsteller erhalten.
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