Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Dienstag, Oktober 03, 2006

Zappen auch im Radio

Zappen, dieses Wort kennt man eigentlich nur in der Verbindung mit dem Fernsehkonsum. Seit einiger Zeit wende ich das wilde Umschalten auch im Radiobetrieb an. Beruflich viel im Auto unterwegs und somit zumindestens tagsüber Vielhörer, habe ich 5 Sender einprogrammiert zwischen denen ich ständig hin- und herschalte. Der Hauptgrund für das nervöse Schalten ist nicht die moderne Musik, die mir als 42 jähriger nicht gefallen könnte, sondern die Eintönigkeit und der Gleichklang aller Lieder, die gespielt werden. Ferner sind in allen Sendern die Datenbanken kleiner als meine CD- und LP-Sammlung. Im Zeitalter der Digitaltechnik ist das unverständlich. Die breite Masse der Hörer siedelt sich anscheinend in der seichten Rock- und Popwelt an.
Vor einiger Zeit wurde ich ausgewählt am Telefon bei einer Musikgeschmacksumfrage teilzunehmen. Man spielte mir mehrer Lieder kurz an, die ich mit Schulnoten bewerten sollte. Bis auf 1-2 Songs verteilte ich nur Noten ab 4 aufwärts. Sie hatten alle einen Level der nett war, aber langweilig, egal ob Oldie oder modern. Damit war meine Befragung dann beendet, da ich zu schlecht benotet hatte und für den Sender nicht als Hörer geeignet bin. Ich fragte die freundliche Telefonistin, ob sie denn nicht wissen wolle, was ich mir für Lieder wünsche. Sie antwortete mit einem Nein. Mich will kein Sender als Zuhörer haben, bin ich nicht radiotauglich?

1 Comments:

Blogger mudd1 said...

Ich bin vollkommen mit dir einer Meinung. Zwar bin ich noch etwas jünger, aber ich denke, dass die meiste Musik im Radio scheiße ist, hängt auch nicht am Alter. Sie ist es einfach.

Eine schöne Anektdote, die diesen Umstand untermauert, habe ich neulich erst erlebt. Ich habe den mp3flat.de-Dienst ausprobiert, der Radiomusik mitschneidet und sie dann kostenlos und legal (auch wenn das die Musikindustrie nicht hören will) zum Download anbietet. Ich pflege schon eine Weile eine Liste von Musik, die ich irgendwo gehört habe und mir noch besorgen will, zu der mir aber leider bisher das Geld fehlte. Also habe ich gewartet, bis dieser Dienst ein paar tausend Songs aufgenommen hatte und habe mal durch die Liste gesucht, in der Hoffnung, wenigstens das eine oder andere Stück könnte dabei sein. Gesamtzahl an interessanten Stücken aus mehreren tausend aber: Null.

Und da sag noch einer, im Radio laufe nicht nur Müll ;) Aber immerhin erstaunlich, dass das Ding tausende von Liedern zusammenkriegt. Kommt einem nicht so vor, wenn man Radio hört. Selbst die Stücke, die schon 10 oder 20 Jahre alt sind, sind ausgesucht langweilig und durchgenudelt bis zum Abwinken.

In Frankreich übrigens gibt es eine breiter gefächerte Radioszene, da läuft neben NRJ auch noch so manches Spartenprogramm. Ich höre Radio hingegen hier nur noch via Internet.

3:57 AM

 

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