DVD: Hangover

Fazit: Selten so gelacht. Situationskomik, die in einigen Passagen immer wieder den Film vor Flop-Anteilen rettet. Let's Hangover!
Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)
Der neue Stern am Sologeigen-Himmel David Garrett gastierte gestern auf seiner Tour in Kassel. Obwohl klassisch ausgebildet spielt Garrett zusammen mit dem Staatsorchester Weimar und seiner Band am liebsten riffreiche Hits aus Rock und Pop. Aus dem Publikum mit Spotlight kommend schreitet David langsam zur Bühne und rockt "Kashmir" von Led Zeppelin. Er bedankt sich freundlich beim ersten Applaus, scheint der ideale Schwiegersohn zu sein, obwohl sein Outfit so wirkt, als hätte er kurz vorher dem Hausmeister beim Schneeräumen geholfen und bloß die Winterjacke abgelegt, seine Violine von Giovanni Battista Guadagnini geschnappt und ab in die Halle gegangen wäre. Er erzählt seinem Publikum nette kleine Geschichten aus seinem Leben und kündigt am Ende das nächste Lied an. Trotz Rockklassikern konfrontiert er die Besucher immer wieder mit Hitsingles aus der Klassik. Brahms, Grieg und Vivaldi treffen dabei auf AC/DC, Michael Jackson und Queen. Meistens muss es schnell sein, David sucht die hohen Ansprüche in allen Musiksparten. Garrett macht keine Fehler. Er spielt automatisiert wie jeder andere Mensch einfach ein- und ausatmet.
Will der Mensch sicher die Fahrbahn überqueren, benutzt er am Besten die Fußgängerampel. Durch einen Druck auf die Taste, springt nach ein paar Sekunden die Ampel für die Fahrzeuge auf Rot und die des Fußgängers auf Grün. Die Menschen, die ungeduldig sind, kommt die Zeit des Wartens manchmal endlos vor. Was passiert? Die Drucktaste wird erneut betätigt. Weitere Sekunden vergehen, jedoch will das grüne Männchen nicht erscheinen. Abermals wird die Taste gedrückt, diesmal stärker und intensiver. Dies hat aber keinen Einfluß auf die Grünanforderung. Der Schaltbefehl ist bereits beim ersten Eindrücken erteilt worden und kann durch keine weiteren beschleunigt werden. Ebenso sinnlos sind die Fußgänger, die sich ein Schnelldrücken angewöhnt haben; so eine Art Doppelklicken, wie am PC. Technische Einrichtung sind sozusagen immun gegen jegliche Kraft- oder Gewaltanwendung. Ältere Herrschaften sehen das rückblickend auf ihre Jugendzeit oftmals anders. Sie sind nicht kompatibel, wobei dieses Wort unbekannt für sie ist. Beobachtet man Menschen, die ein gewisses Alter überschritten haben z.B. bei einer Laptopschulung, wird dies deutlich. Kaum gibt der Lehrgangsleiter den Befehl auf die Entertaste zu drücken, wird mit Kraftaufwand die kleine Taste vergewaltigt. War doch damals auch so bei der Schreibmaschine. Versucht einmal sojemanden ein Touchpad zu erklären. Er bekommt das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht, da er gerne mal seine Schulungsnachbarin betatschen möchte.
Eine gemütliche kleine Party war am 31.12.2009 daheim geplant. Gurken und Tomaten waren bereits geschnitten, Tisch für 7 Personen gedeckt, leichte Musik erfüllte das Wohnzimmer. Festbeleuchtung in allen Räumen, selbst im Kühlschrank, wenn man ihn öffnete. Noch 5 Stunden bis 2010, als plötzlich jeglicher Stromfluß im gesamten Haus erlosch. Unbeholfen tasteten wir uns durch die Wohnung, zündeten die letzten Weihnachtskerzen an und suchten nach den Taschenlampen. Wir fanden den Sack mit Teelichtern und endlich wußten wir, warum wir uns für ihn stundenlang bei IKEA angestellt hatten. Lichtergewirr im Treppenhaus, das von den verbliebenen Nachbarn kam, die sich entschlossen hatten den Jahreswechsel zu Hause zu feiern. Das Pärchen unter uns hatte schon 1 1/2 Stunden vor uns keinen Strom mehr und hatte die Starkstrommänner der Stadt bereits informiert, die draußen im Schnee auf Fehlersuche waren. Auf Nachfrage bei ihnen erhielt ich die coole Antwort: "Na ja, wir haben jetzt einen Bagger bestellt und hoffen, dass wir vor Mitternacht fertig sind." Warmes Essen fällt also aus. Will man nicht traditionell im neuen Jahr abnehmen? Dann beginnen wir doch damit schon am 31.12. und nehmen bloß Salat zu uns.
01.01.2010 - Weniger verbrannte Daumen sind zu verzeichnen. Silvesterfeuerwerk darf nach der neuen Sprengstoffverordnung nicht mehr in der Nähe von Fachwerkhäusern und Reetdächern gezündet werden. Während die Jugend im Norden Deutschlands noch weiß, was ein Reetdach ist, stehen viele der übrigen Jugendlichen im Dunkeln. Was ist wohl ein Fachwerkhaus? Nun es gibt Fächer wie Mathe, Deutsch oder Englisch; ist demnach ein Fachwerkhaus eine andere Bezeichnung für Schule? Ganz schön gemein was, jetzt darf man keine Böller mehr an das Lehrerzimmer schmeißen. Aber in den Ferien freiwillig zur Schule gehen, wer macht das schon?