Leben jenseits des Weißwurstäquators (9)
Unweit vom Schloss Neuschwanstein liegt Schloss Hohenschwangau. Hier hat Ludwig II. in die Windeln gemacht und da er noch keine Playstation besaß, schaute er den ganzen Tag per Fernrohr den Bauarbeiten von Neuschwanstein zu. Der Ludwig war eine tragische Gestalt und ertrank noch vor der Fertigstellung des Schlosses auf mysteriöse Art im Starnberger See. Sein Tod ist bis heute nie richtig aufgeklärt worden, aber eins war Ludwig klar, er wollte Neuschwanstein nie der Öffentlichkeit zugänglich machen. So schätzt man die Wünsche eines Toten. Ziemlich gemein. Ich würde alles daran setzen, wenn Dieter Bohlen vor seinem Ableben äußert, dass seine Songs niemehr im Radio gespielt werden dürfen.
Zukunftsorientiert war er, der Ludwig. Er hat sich bereits eine Satelittenschüssel auf dem Dach installieren lassen (Bild anklicken). Astra, war noch nicht ins All geschossen worden, da hat er sich schon Premiere bzw. Sky bestellt. Klar, dass sie ihn für verrückt gehalten und entmündigt haben. Dabei war er der größte Visionär seiner Zeit. Doch was hat die Menschheit 100 Jahre später daraus gemacht?
Überwachungskameras und digitale Anzeigen, wie bei der Fleischertheke oder auf dem Arbeitsamt. Zum Abschluss noch ein Blick in den Innenhof von Schloss Neuschwanstein, bei dem es den Anschein erweckt, dass wir uns auf dem Flugplatz oder in einer Bahnhofshalle befinden. Es fehlt ein bisschen das Glänzende zwischen dem ganzen Gold. In Bully Herbigs Animationsfilm "Lissi und der wilde Kaiser" gibt es eine Anspielung auf König Ludwig II., dessen Filmfigur am Ende sagt: "Hoabts an Oarsch offen?"
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