Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Samstag, August 01, 2009

Buchtipp: Splitter von Sebastian Fitzek

Bereits der fünfte Roman von Sebastian Fitzek, der wie seine Vorgänger schon jetzt zum neuen Bestseller avanciert. Fitzeks Werke gehören zu den wenigen deutschen Psychothrillern, die auch in England und Amerika erscheinen. Seine Geschichten spielen in Deutschland, vorzugsweise in seiner Heimatstadt Berlin, wie auch "Splitter".
Marc Lucas arbeitet als Streetworker und sein Leben ist vor 6 Wochen aus den Fugen geraten. Bei einem von ihm selbstverschuldeten Autounfall starb seine hochschwangere Frau Sandra und sein ungeborenes Kind. Er selbst ist verhältnismäßig glimpflich davon gekommen, hat aber einen Splitter im Nacken, dessen Entfernung das Risiko einer Querschnittslähmung beinhaltet. Dauerhafte Medikamenteneinnahme soll ihn vor schlimmeren bewahren. Die seelischen Schmerzen belasten ihn weitaus mehr. In dieser Krise stolpert Marc über eine Annonce mit der Überschrift: "Lernen zu vergessen". Eine Psychiatrische Privatklinik verspricht schwere Traumatas aus der Erinnerung zu löschen und suchen Teilnehmer für einen Feldversuch. In Marcs Verweiflung sendet er eine E-Mail und erhält eine Einladung.
Danach erzählt Fitzek minutengenau die nächsten 24 Stunden des Marc Lucas, die ein einziges Chaos bedeuten. Die Gefühle und Empfindungen fahren Achterbahn und Lucas weiß nicht mehr wem oder was er glauben schenken darf.
Es hat keinen Sinn, dieses Buch mit in den Urlaub zu nehmen, denn der Leser will wissen, was los ist, was dort passiert und Fitzek versteht es die Spannung zu halten und jedes Kapitel endet mit einem Satz, der es verhindert die Nachttischlampe auszumachen und endlich schlafen zu gehen. Somit hält die Lesezeit nicht lange an.
Fazit: Der Showdown zwar originell, dennoch ohne großen Überraschungseffekt. Ein kleinwenig konstruiert, doch von ca. 360 Seiten ist man 350 gefesselt. Leicht zu lesen ohne mit dem griffbereiten Duden ausgestattet zu sein. Dennoch macht das Buch Lust auf mehr Fitzek.