Paradoxe Welt
Im aktuellen Tagesgeschehen, bedingt durch das Krisengerede, erscheinen merkwürdige, unverständliche, nachdenkliche oder ganz einfach chaotische Meldungen in allen Medien. Bisher wurde dem Bürger erzählt, dass die bösen und schlechten Banken, deren Namen wir zum Teil noch nie gehört oder gelesen hatten, die Schuld an der Finanzkrise tragen. Jetzt müssen wir erfahren, dass es gar keine "schlechten" Banken gibt; die "Bad Bank" wird gerade erst erfunden.
Händeringend wird ein Investor für Opel gesucht, da zeigt der italienische Autobauer Fiat Interesse und wird gleich angefeindet. Fiat sei selbst in einer finanziellen Schieflage. Welcher Autobauer hat denn keine Nöte, angeblich sinkt der Absatz überall durchschnittlich um 40%. Die Abwrackprämie ist jedoch ein voller Erfolg und wurde sogar noch aufgestockt. Ach ja, ich vergaß, BMW und Mercedes baut leider keine Kleinwagen.
Geht ein Betrieb mit 10 Mitarbeitern in den Konkurs, ist das vielleicht eine Randmeldung in einer Ortszeitung wert; in der selben Zeitung wird auch die Firma mit den 5 Angestellten, die das gleiche Schicksal ereilt, abgedruckt. Während Opel mit seinen 25.000 Mitarbeitern beinahe jeden Tag in der Presse erscheint, erblickt man die Insolvenz der Kaufhauskette Woolworth mit 11.000 Mitarbeitern bloß sporadisch. Ab wieviel Mitarbeitern ist eine Firma pressetauglich bzw. ein Politikum? 5-10 Arbeitsplätze reichen nur für das Käseblatt, die große Presse scheint ab mindestens 10.000 Arbeitsplätze interessant zu sein. Doch um den blutrünstigen Axtfrauenmörder von der Titelseite der Zeitung mit den vier großen Buchstaben zu verdrängen, muss man schon Papst werden, oder 20.000 Arbeiter beschäftigen.
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