Buch: Wer war Jack the Ripper?
Bereits ein Werk aus 2002 von der Thrillerautorin Patricia Cornwell. Um es vorwegzunehmen, eigentlich steht nur eins fest: Jack the Ripper ist tot. Der erste Serienkiller der Geschichte, dem 1888 in London mindestens 5 Frauenmorde angelastet wurden und dessen Identität bis heute nie aufgedeckt werden konnte. Patricia Cornwell wollte mit diesem Buch vor sieben Jahren endlich die Ripperakte schließen und den Täter mit moderner Forensik entlarven.
Zu Beginn des Buches lässt sie den Leser auch nicht lange im Dunkel stehen und präsentiert auf den ersten Seiten den Mörder: Walter Sickert. Sickert (1860-1942) war ein in Deutschland geborener englischer Maler. Cornwell gelang es mitochondriale DNA beim Vergleich von einem berühmten Ripper-Brief mit DNA aus Walter Sickerts Briefnachlässen zu extrahieren. Dieser DNA-Vergleich ist jedoch nicht so sicher wie Zell-DNA. Obwohl die Autorin sich bemüht hat diesen Unterschied für den Laien klarzustellen, empfehle ich meinen Lesern selbst nachzuklicken. Auf einigen Seiten des Buches berichtet sie über die Entdeckung, und das ist auch schon ihr einziger großer Beweis. Das wackelt ziemlich, doch die Theorie, dass Walter Sickert Jack the Ripper war verfolgt Cornwell konsequent durch den gesamten Lebenslauf des Malers und erscheint dem Leser schlüssig.
Patricia Cornwell erhielt von vielen Seiten Schelte: Halbwahrheiten und Unwissenheit über den Fall sind nur die harmlosesten Äußerungen.
Fazit: Beim Lesen wird einem schnell bewußt, dass es besser ist 100 Jahre später geboren zu sein. Bei den fünf Hauptopfern kann man sich nicht entscheiden, ob es nicht sogar das günstigere Los gewesen ist, dass Jack the Ripper sie getötet hat, als das erbärmliche Leben weiterzuführen, das sie bisher gelebt hatten. Zerstückelt zu werden ist zwar nicht die feine englische Art, doch vom Alkohol oder Geschlechtskrankheiten dahingerafft zu werden sicherlich auch nicht. Allerdings wird man die Gedanken nicht los, wenn man sich heute als Serienkiller betätigt und unentdeckt bleibt, ob man in 100 Jahren nicht ähnlich rätselt, da vielleicht alle Computerdaten aus dem 21. Jahrhundert gelöscht worden sind.
Um in die europäische Welt von damals einzutauchen lesenswert, um Jack the Ripper ins Gesicht zu sehen fragwürdig.
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