Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Samstag, Dezember 01, 2007

Weihnachtsrummel

Wollte nur mal kurz mit meiner Tochter in die Stadt. Kurz ist viel zu lang vor dem 1. Advent. Nur desorientierte Menschen, soweit das Auge reicht. Bahnt man sich den Weg durch die Innenstadt, geht man am Besten in Kassel auf den Straßenbahnschienen. Rechts und links von ihr ist kein Platz zum Gehen, es nennt sich Ausweichen. Die zahlreichen Weihnachtsmärkte betrachtet man besser bei Google-Earth, wenn man wie ich nur 1,72 m groß ist. Jeder vierte hängt am Handy und schreit dummes Zeug in das Gerät, nebenbei begrüßt er Bekannte im Gewühl. Die, die Geld haben und das scheinen alle zu sein, kaufen was das Zeug hält. Schreiende Kinder, die vor 2 Stunden bereits keine Lust mehr gehabt haben werden angeschnallt im Kindersportwagen an dir vorbeigerollt. Zwischendurch Musikanten: "Keep me searching for a hard of gold...", ob der in den letzten 30 Jahren mal in die Charts geguckt hat ist fraglich. Selbst ein Rollstuhlfahrer, dem ich genügend Platz gelassen habe, fährt mir fast über den Fuß. Nikolaus-Mützen, Cowboyhüte in Weihnachtsdeko und sogar Osterhasenohren in rot und weißem Plüsch schon ab 1,99€ erhältlich. Tatsächlich begegnet mir eine Frau, die nicht nur die Ohren erworben hat, sondern auch aufgesetzt hat, allerdings sagt ihr Gesichtsausdruck, dass sie nicht annähernd weiß, um welche Jahreszeit es sich momentan handelt. Ich komme nochmal wieder, wenn die Stadt beinahe frei von solchen Leuten ist.