Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Samstag, Dezember 20, 2008

Wir warten aufs Christkind (20)

Noch 5 Tage bis Heiligabend. Einen Tag vor dem 4. Advent habe ich es geschafft, alle Weihnachtsgeschenke sind eingekauft. Todesmutig sprang ich mit meiner Tochter (15) in die Innenstadt, um die letzten Besorgungen zu tätigen. Das verrückte Volk, wie ich es vor ein paar Einträgen erwähnt habe, war jederzeit um mich herum. Ist schön, während der Adventszeit nicht allein zu sein, man hört immer wieder Schiksale von Menschen, die einsam sind in dieser Zeit. Ihr seht, das muss nicht sein. Im ersten Laden begegnen mir Verkäuferinnen mit Elch- und Teufelsgeweihen. Nicht dass ich auf so eine Kopfbedeckung scharf gewesen wäre, aber die Kunden fragten danach. Die Verkäuferinnen mussten die Kaufanfragen enttäuschend beantwortet und erklärten, dass sie die Geweihe aus eigenem Bestreben aufgesetzt haben. "Was ist das bloß für ein Geschäftsführer?", dachte ich, da hätte er die Chance gehabt den Banken zu zeigen, wie man der Finanzkrise gegenübertritt und richtig Geld eintreibt und dann führt er diesen Artikel nicht im Sortiment. Im nächsten Laden stand ich ewig an der Kasse, nur weil so eine Tussi aus irgendeinem Karton unterhalb des Regales eine Geschenktüte gegriffen hat, die sich nicht scannen ließ. Am Kinderkarrussell fragte ich meine Tochter, ob sie mal mitfahren möchte: "Der Papa wartet hier auf dich!" - "Alles klar bei dir, Dad?", fragte meine Tochter mit verzerrtem Gesicht. Ist sie mit 15 schon zu alt dafür? Und die Frau neben uns lachte unverblümt. Im großen Elektrofachmarkt war dann wenigstens ordentlich viel los. Fünf Kassen geöffnet und an jeder eine Schlange von ca. 20 Menschen mit Spielekonsolen unterm Arm, das dazugehörige Ego-Shooter-Spiel, die DVD-Collection von "Helloween", "Kill Bill" und "Star Wars"; halt alles was man für das besinnliche Weihnachtsfest benötigt. Der kleine Junge zerrt an Mamas Rockzipfel und braucht unbedingt noch ein Rennspiel und den Film "Hell Boy". Mama antwortet, dass er nicht alles haben kann, was er sieht. Wenn bei dem geschätzten Warenwert von ca. 550 € in ihrem Korb nicht noch das 50 € Game drin ist, was das Arschlochkind haben will, dann sollte sie sich einen besserbezahlten Job suchen.