Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Samstag, April 19, 2008

PC Adventure "Overclocked"

In meinem bereits beendeten Urlaub, gab ich mich meiner Spielsucht hin. Als letztes Game fand mein Interesse "Overclocked".
Die Story: Fünf junge Menschen werden orientierungslos, verängstigt und ohne Gedächtnis im Stadtgebiet von New York aufgefunden. Zunächst lenkt der Spieler David McNamara, einen Spezialisten für forensische Psychiatrie. In behutsamen Sitzungen versucht David die Erinnerungen der Kids aufzudecken. Hauptarbeitsinstrument ist dabei sein PDA, mit dem er die Rückführungen der Patienten aufnimmt. Es stellt sich heraus, dass sich alle am selben Ort befanden und miteinander zu tun hatten. Dadurch spielt David die Erinnerungsfetzen eines Patienten den anderen vor und beginnt langsam hinter ihr gemeinsames Geheimnis zu kommen. Privat plagen McNamara Probleme mit Alkohol und seiner Frau. Das Hospital auf Staten Island, in dem die Kids untergekommen sind, ist heruntergekommen und der auf das Abgleis gestellte Spitaldoktor und seine Krankenschwester feinden David an. Zusätzlich hält der Detective vom NYPD auch nicht gerade große Stücke auf einen Seelenklempner wie ihn. Genügend Fragezeichen für ein gutes Adventure-Game.
Die Grafik ist für ein Spiel, dass 2007 herausgekommen ist nicht berauschend. Z. B. ist es unverständlich, warum der Barkeeper den Whisky neben das Glas schüttet, bzw. die Flüssigkeit nicht zu sehen ist. Weiterhin kippt David den Alkohol eher ins Gesicht, statt in den Mund. Die Videosequenzen werden, wenn man sie nicht auf die Festplatte lädt, von der CD abgespielt. Dies kann zu längeren Ladezeiten führen. Die Rätsel sind nicht superschwer und stören somit nicht den Spielfluss. Bei den Rückführungssequenzen lenkt der Spieler die verschiedenen Patienten. Sie spielen sich konsequent chronologisch rückwärts ab, dass heißt, zunächst erfährt der Spieler, wie die Kids entkommen sind und erst mit jeder folgenden Sitzung, was davor geschah. Leider wird die Apathie und die Angst der Patienten nicht wirklich deutlich. Dahingehend ist die Synchronisation extrem schlecht. Man kauft den Kids die große Angst vor dem was geschah überhaupt nicht ab. Ihre Sprache wirkt oftmals völlig normal.
Die Handlungsorte sind nicht zahlreich, ist aber für die Story ausreichend. Eine plausible Erklärung, warum David nicht zu erreichenden Gesprächspartnern keine Nachricht übermitteln kann, bleiben die Entwickler des Spiels schuldig.
Fazit: Superstory, spannend, zwar mit ein paar Lücken, hebt sich aber vom sonstigen Einerlei des Genres ab. Grafisch keine Augenweide. Synchronisation, wie bereits erwähnt, unglaubwürdig.