Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Samstag, März 29, 2008

Schuld war AC/DC

Samstagvormittag. Frisch vom Einkaufen bog ich mit meinem Wagen in meine Wohnstraße ein. Im Autoradio lief gerade "You Shook Me All Night Long" von AC/DC. Wann bekommt man so einen Rockkracher tagsüber in den seichten Sendern schon zu hören? Dort läuft Robbie Williams und die weichen Songs von den Red Hot Chili Peppers. Dementsprechend laut schallte es aus den verbleibenden kleinen Öffnungen des Automobils. Jedoch fuhr ich vernünftig mit 30 km/h in die Parklücke. Die Schlußakkorde prasselten mir um die Ohren und ich rockte ordentlich mit. Wissend wann das abrupte Ende des Stückes kommt, hielt ich meine Hand an den Regler und pegelte alsdann die Lautstärke auf ein Minimum zurück. Mit dem Gefühl: "Der Tag gehört mir!" stieg ich fröhlich aus dem Wagen und öffnete die Heckklappe, um den Kasten Wasser aus dem Fahrzeug zu nehmen. Leider kein Whiskey, man will nicht so enden, wie einst der Sänger von AC/DC. - Da stand er; der Mann auf dem Bürgersteig - Angriffsposition: "Wissen sie, was passieren würde, wenn jeder so einen Lärm machen würde wie sie?" Mit einem Lächeln, das zugleich freundlich und ironisch wirkte erwiderte ich: "Dann hätten alle ein bisschen Spaß!" - "Das glaube ich aber nicht!", so seine Antwort. Gleich darauf entfernte er sich mit schnellem Schritt. Ich war enttäuscht. Ich hätte ihn zu gern gefragt, welche Musik ihn begeistert, Volksmusik, Schlager oder Klassik? Dann hätte ich ihn aufgefordert mit seiner Mukke volles Rohr hier durch die Straße zu gehen.