Der Senf wurde als Würze von Fleischspeisen schon in der Völkerwanderungszeit verwendet. "Den Senf dazu geben" wurde zunächst in der Bedeutung gebraucht: "Durch Witze und Derbheiten ein Gespräch würzen", dann "das schärfste Wort dazu sagen", und schließlich erhielt es einen verächtlichen Sinn. (nach Heinrich Raab: Deutsche Redewendungen, Wien 1981)

Mittwoch, Juli 21, 2010

Tour de France ohne Fahrrad (2)

Von Straßburg nach Paris sind es ca. 490 km. Wie immer in Frankreich ist der schnellste Weg über die Autobahn auch der teuerste. Im Verhältnis allerdings, was das Leben in Paris kostet, stellt die Mautgebühr eine 55 cent Briefmarke dar.
Der Franzose, der gestern mit dir in der Stadt Stossstange an Stossstange gefahren ist, verhält sich auf der Autobahn eher vorsichtig. Es herrscht eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h, bei Nässe 110 km/h. Alle 500 km kommt ein Raser vorbei, der mit 160 an dir "vorbeirauscht". Kein Vergleich also zum deutschen Lande, wo der 120 km/h-Fahrende schon als Verkehrsbehinderung angesehen wird. Würde man einen Franzosen in Star Trek-Manier mitten in Frankreich von der Autobahn wegbeamen und irgendwo auf der A1 in Deutschland wieder auftauchen lassen, würde der Fahrer bestimmt den nächsten Parkplatz anfahren und sich übergeben.
In der Tat war es für mich als beruflicher Vielfahrer ermüdend die starre Geschwindigkeit einzuhalten, zumal auf den französischen Autobahnen, selbst in der Ferienzeit kaum Verkehr herrscht. Auch die zu fahrenden Kilometer erkämpft man sich nur schwer. Auf einem Schild steht 250 km bis Paris, nach einer gefühlten Stunde später erscheint die Angabe: 240 km bis Paris. Dass das Autofahren in Frankreich auch seine Herausforderungen hat, wenn man aus der nordhessischen Provinz kommt, erlebte ich in der Hauptstadt. Wäre man nicht bereits angeschnallt, dann müßte man es spätestens dann tun.