Tankservice
Service ist kein deutsches Wort, was man darunter versteht ist in Deutschland eine Auslegungssache. Warteschlange ist ein deutscher Begriff, hat hingegen nichts mit Service zu tun. Eine große Mineralölfirma versucht seit einiger Zeit den Kundenservice wieder aufleben zu lassen. Fahrt Ihr zur Tankstelle kommt Euch mitunter ein freundlicher Herr entgegen und fragt, was Ihr tanken wollt und wieviel es denn sein darf. Er putzt Euch die Scheiben und kontrolliert Öl- und Wasserstand. Ebenso freundlich weist er auf eventuellen Ölmangel hin oder füllt Wasser für die Scheibenreinigung nach. Ziel ist natürlich der Zusatzverkauf von Öl und/oder Frostschutzmittel und als Dank darfst Du, wenn Du mit dem Service zufrieden warst, einen Euro zusätzlich für den Tankwart an der Kasse abgeben. Da spaltet sich die Nation wieder einmal. Die alte Lady dankt gern für die Hinweise und lässt sich das Frostschutzmittel einfüllen, der Autoexperte, und davon haben wir in Deutschland Millionen, antwortet barsch, dass es ihm bekannt sei, dass er auf dem letzten Tropfen Öl fahre und demnächst eh zur Inspektion fahre. Jahrelang hat man den Autobesitzer sich selbst überlassen, der Student an der Kasse saß im Warmen und wußte nicht, welches Öl für Dein Fahrzeug geeignet ist. Kann der Deutsche mit diesem plötzlichen Sinneswandel umgehen? Soll er es annehmen oder wird er jetzt als dumm hingestellt? Störend ist der Obolus, den man zwar freiwillig zahlen darf, jedoch versetzt er mitunter den Kunden unter Druck. "Will ich mal nicht so sein!" oder "Nee, der Sprit ist schon teuer genug!" Eine Einrichtung mit positivem Hintergrund, doch mit schlechter Umsetzung. Kunden werden in vielen Bereichen zu oft allein gelassen und haben sich Sachen erlernt, die eigentlich der Service erledigen sollte.
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