PC Adventure "Sinking Island"
Der belgische Comiczeichner und Autor von Computerspielen Benoit Sokal erweckte das PC Adventure "Sinking Island" mit seiner Produktionsfirma White Birds zum Leben. Wenn ein Comiczeichner hinter einem PC-Spiel steckt, dann sollten die Figuren des Spiels eine gewisse grafische Qualität aufweisen. Ich war angenehm überrascht nicht gar so grobschlächtige Abbilder von realen Menschen zu sehen. Die Hintergrundkulissen sind zwar nicht zahlreich, aber mit sehr viel Liebe zum Detail dargestellt und zeigen ebenfalls hohe Qualität. Die "filmreifen Zwischenfrequenzen" mit denen viele Produktionen werben, so auch "Sinking Island", verdient ihren Slogan, allerdings sind es nur zwei. Das ist nicht weiter tragisch, schließlich will man spielen und keine DVD gucken.
Das Spiel lädt bereits in der Beschreibung alle Adventure-Fans ein, die nicht an vielen Orten rumsuchen möchten und es gerne übersichtlich haben, durch den Handlungsort und der begrenzten Zahl der Hauptfiguren. Es ist ein klassischer Krimi, der auf einer Insel namens "Sagorah" stattfindet. Der amerikanische Milliardär "Walter Jones", der die Insel besitzt, wird eines Morgens tot am Fuß einer Klippe aufgefunden. Man übernimmt die Rolle von dem Ermittler "Jack Norm", der bei stürmischen Wetter per Helikopter zur Lösung des Falles eingeflogen wird. Auf "Sagorah" befinden sich 10 Personen und somit potentielle Mörder, aus denen Mr. Norm den Schuldigen herausfinden muss. Die Wetterlage verschlechtert sich zunehmens und dem Inspektor bleiben ganze drei Tage zur Lösung des Falles, da ansonsten das Island mit dem 22 stöckigem Turm, den Jones bauen ließ, im Meer zu versinken droht. Die Spurensuche beginnt.
Bei Beginn muss sich der Spieler entscheiden, ob er die klassische Adventure-Variante spielen möchte (ohne Zeitdruck), oder gegen die Zeit ankämpft. In beiden Fällen müssen 9 Rätsel gelöst werden, zu denen Aussagen, Fotos, Beweise, Fingerabdrücke, Fußabdrücke oder Dokumente gesammelt werden müssen.
Da ich persönlich kein Freund von Adventure-Games bin, die unter Zeitdruck zu lösen sind, wählte ich somit die klassische Variante, die natürlich damit verbunden ist sich viele Dialoge anzuhören, die zum Teil am Ende keine Bedeutung mit dem Ausgang der Story haben. Trotzdem fesselt das Game durch die Optik und wirkt nie langweilig oder ermüdend. Es gibt keine fehlgeschlagenen Rätsel, die dem Spieler nur Nerven und Zeit kosten. Das Zusammenstellen der Beweise, um ein Zwischenrätsel zu lösen sind gelegentlich etwas schwierig, jedoch eine Form, die ich mir mehr in Spielen dieses Genres wünsche. Dadurch wird man zwangsläufig dazu gezwungen, sich mit Aussagen oder Dingen, die man erspielt hat, zu beschäftigen. Man ist sozusagen wirklich im Game.
Die Spielvariante mit Zeitdruck habe ich im zweiten Ansatz auch durchgespielt, scheint mir aber nur etwas für Hardcore-Gamer zu sein. Stellt man nicht gleich die richtigen Fragen oder begibt sich an die richtigen Orte, wo die Beweise versteckt sind, läuft einem sehr schnell die Zeit davon und "Jack Norm" wird von dem Fall abgezogen.
Apropos Laufen: Leider muss man bei "Sinking Island" viel hin- und herrennen. Dagegen gut gestaltet ist das Aufsuchen bestimmter Personen des Spiels. Zu jeder Zeit kann man in einem Untermenü die Standorte der Verdächtigen anzeigen lassen.
Fazit: Klasse Story, gute Grafik und ein spannendes Game. Die wenigen Kritikpunkte kann man getrost verschmerzen.
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