DVD: Sein letztes Rennen
Paul Averhoff (Dieter Hallervorden) ist eine Marathon-Legende aus den 50er Jahren. Im Alter lebt er mit seiner Frau ein klassisches ruhevolles Leben. Als Margot Averhoff (Tatja Seibt) jedoch öfter an Schwächeanfällen leidet, steckt Tochter Birgit (Heike Makatsch) beide ins Altersheim. Paul hat keine Lust dort Kastanienmännchen zu basteln, bis der Tod vor der Tür steht. Er beginnt wieder mit dem Laufen, um am Berlin-Marathon teilzunehmen. Damit wird im Heim sämtliche Abläufe empfindlich gestört und schnell ist Paul unter den Alten Querulant und Erfrischung zugleich. Das Personal verzweifelt und Tochter Birgit kann als Stewardess nicht ständig anwesend sein.
Eine Tragikomödie, die es hundertfach in ähnlicher Form im deutschen Kino bereits gab. Regisseur Kilian Riedhof versteht es daraus einen Film zu drehen, der die vielen Charaktere nicht zu Mutanten werden lässt, die sich um 180 Grad drehen. Die Heimleiterin bleibt die sture nach Vorschrift handelde und der Zimmernachbar kann ihn bis zum Schluß nicht leiden. Das ist äußerst erfrischend, auch dass die Komödie nicht zum Klamauk und die Tragik nicht zur Heulerei wird. Selbst am Ende bleibt die Geschichte auf dem Teppich. Paul schafft beim Marathon den Zieleinlauf, aber landet weit abgeschlagen auf den letzten Platz.
Fazit: Dass Dieter Hallervorden mehr schauspielerisches Talent besitzt als nur Palim, Palim, ist kein Geheimnis, aber toll anzusehen. Die Story ist nicht überdreht und als deutscher Film eine positive Überraschung. Bitte mehr davon.
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