Startende Jets mitten in Kassel
Es ist bereits zwei Monate her als 7500 überwiegend weibliche Fans sie in der hiesigen Eissporthalle sehnsüchtig erwarteten. Tokio Hotel, die Newcomer Band aus 2005 verzückten alle Jungteenies in Kassel.
Die Schlange vor der Halle nahm kein Ende. Schneetreiben, Väter, Mütter und der Hund der Familie warteten mit ihren Töchtern auf Einlass. Die Wuffis dürfen natürlich nicht hinein, die wären sowieso tot umgefallen als Bill, Tom, Georg und Gustav die Bühne betraten. Von der Lautstärke der schreienden Mädels soll es vergleichbar mit einem startenden Jet gedröhnt haben.
So muss es wohl bei John, George, Paul und Ringo gewesen sein, nur dass die Beatles von der technischen Ausrüstung damals keine Chance gehabt haben die Damen zu übertönen.
Woran merkt man, dass man sich in einem Teenie-Konzert befindet? - Wenn man mit der relativ kleinen Körpergröße von 1,72 m bei halbgefüllter Halle immer noch die gesamte Bühne einsehen kann, da alle vor dir einen Kopf kleiner sind.
Eine Show müssen die Tokios nicht abziehen, sie müssen schlicht auftreten. Eine Hand in den Schritt, die andere mit dem Mikro in die Höhe, den kleinen Finger leicht abgespreizt und alles schreit! Solider Rock ohne Schnörkel wurde dargeboten, keine wilden Gitarrensoli, genaugenommen überhaupt kein Solo und bloß den 4/4 Takt dazu gespielt. Das sichere Erfolgsrezept? Nein, gutes Management, den Rest schreibt die Bravo!
Bill, wenn Du schon ein Mädchen von einem Ordner aus der Menge auf die Bühne holst, dann umarme und küsse sie wenigstens, bevor sie wieder vom Ordner zurückgesteckt wird und zwar in die hinteren Reihen. Mit was soll das Kind denn am nächsten Tag in der Schule angeben?
Provokativ die Frage: Kennt man Tokio Hotel noch in 40 Jahren, die Beatles schon!?
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